Eine neue Gesellschaft soll die Verbindlichkeiten aufkaufen

Protonet will den Crowdinvestoren jetzt offenbar eine Alternative zur sofortigen Auszahlung der Anteile anbieten, um einen Konkurs abzuwenden. Damit sollte es den Anlegern möglich sein, zu einem späteren Zeitpunkt am Unternehmenserfolg, so er sich denn einstelle, beteiligt zu werden.

Um das zu ermöglichen, soll offenbar erneut eine Gesellschaft, in diesem Fall eine Holding, gegründet werden, in der sich dann die Gesellschafter der deutschen Protonet GmbH und der US-Tochter zusammenschließen. Die Holding wiederum will den rund 1.800 Anlegern dann anbieten, ihre Verbindlichkeiten inklusive einer jährlichen Festverzinsung abzukaufen.

Gleichzeitig würden die Rückzahlungsansprüche der Investoren bis Ende 2019 gestundet. Würde es zu einem größeren Exit kommen, könnten die Erlöse über dieses Konstrukt ebenfalls an die Kleinanleger ausgeschüttet werden, heißt es in dem Bericht.

Viele Investoren haben bereits zugestimmt

Bislang sollen sich rund 500 der Investoren zu dem Angebot verhalten haben - rund drei Viertel von ihnen offenbar positiv. Tatsächlich dürften die meisten an einer Lösung des Problems interessiert sein. Im Falle der Insolvenz von Protonet würde der Totalausfall des investierten Kapitals drohen. Wer das Angebot jetzt ausschlägt, kann aber trotzdem auf die Rückzahlung bestehen. Protonet wird durch den Deal also seine akut fälligen Verbindlichkeiten reduzieren, aber vermutlich nicht auf null senken können.

Einige der Investoren sehen auch die Crowdfundingplattform Seedmatch in der Verantwortung, schließlich hätten auch die Regeln der Plattform zu der für alle Beteiligten unerfreulichen Situation geführt. Die Plattform steht einer Lösung offenbar nicht ablehnend gegenüber.

Mit dem aktuell diskutierten Modell ist man bei Seedmatch aber offenbar noch nicht zufrieden. "Wir haben außerdem zur Kenntnis genommen, dass wesentliche Vertragskomponenten aus den Seedmatch-Investmentverträgen (Gewinnbeteiligung, Bonuszins bei Kündigung) im neuen Vertragsverhältnis entfallen sollen. Das Angebot ist aus unserer Sicht in diesem Punkt nicht im Sinne des Seedmatch-Investmentvertrags", sagte ein Sprecher der Plattform bei T3N. In den kommenden Wochen liegt also offenbar noch viel Arbeit vor Protonet.

Nachtrag vom 9. Juni 2016, 12:14 Uhr

Protonet hat sich bei T3N, das den ursprünglichen Artikel veröffentlicht hat, eine Gegendarstellung veröffentlicht. Darin heißt es: Das Angebot an die Investoren biete die Möglichkeit, "die Leute an der weiteren Entwicklung teilhaben zu lassen. Es hat nichts mit Insolvenzabwendung zu tun". Außerdem schreibt Protonet, dass Investoren, die dem Angebot nicht zustimmen, nicht auf einer Rückzahlung beharren könnten: "Selbst wenn Leute das Angebot nicht annehmen, können sie das Investment nicht vorzeitig/sofort einfordern". Die vollständige Gegendarstellung findet sich bei T3N.

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 Startup: Protonet hat Ärger mit den Crowdinvestoren
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raetselonkel 13. Jun 2016

Die Aussage "Protonet ist derzeit in intensiven Diskussionen mit Investoren" könnte...

Strongground 09. Jun 2016

Stimme dir voll zu!

Freiheit 09. Jun 2016

Als "Großinvestor" würdest Du 3,5 Mio. auch nicht als Schulden-"berg" ansehen ;-)

Milber 09. Jun 2016

Keine Angst, Dalewn kann auch nicht Plattform schreiben.



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