Startup: Ministerium verschleppt Spieleförderung angeblich "massivst"
Ein anonymer Startup-Gründer rechnet mit den für Spieleförderung zuständigen Behörden ab. Wegen deren Inkompetenz würden nun Menschen von Hartz 4 leben.

In der deutschen Spielebranche entfacht ein Bericht über den Umgang der Behörden mit einem Startup Diskussionen. Es geht um einen längeren Text, den ein Unbekannter auf Reddit veröffentlicht hat. Die Schilderung über Missstände bei der Spieleförderung klingt plausibel.
Das Fazit: Durch das von Andreas Scheuer (CSU) geleitete Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur (BMVI) sei "massivst Zeit verschleppt" worden. "Was das BMVI abzieht ist keine Förderung, das ist ein volkswirtschaftliches Verbrechen. Sie vernichten Start-ups."
Der Autor schreibt, er habe innerhalb eines Jahres ein Spiel produzieren wollen. Ein Teil des Kapitals sollte von Investoren und Banken stammen, dazu sollten 200.000 Euro Förderung durch das Bundesministerium kommen. Die Gespräche mit Investoren und Banken seien trotz Schwierigkeiten erfolgreich verlaufen.
Allerdings: Auf den im Juni 2019 beim Ministerium eingereichten Antrag sei einfach nichts passiert. "Das BMVI wollte aber nicht antworten. Gar nicht." Nach insgesamt acht Wochen Warten sei der erste Investor abgesprungen - was der Autor des Beitrags im konkreten Fall "verständlich" findet.
Spieleförderung scheitert an Behörden-"Klein-Klein"
Erst nach einem halben Jahr sei erstmals eine Nachricht gekommen. Nicht vom Ministerium, sondern vom zwischenzeitlich mit der Bearbeitung beauftragten Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Inhalt: "Nach einem halben Jahr dürfen wir einen Antrag stellen!"
Nach weiterem Hin und Her zieht der Autor ein bitteres Fazit: "Natürlich ist das DLR mit diesem Gamingbullshit genau wie das BMVI vollständig überfordert, mutmaßlich unzufrieden und lässt das auch so richtig raushängen. Provozierende Mitarbeiter, schleppende Antworten, dämliche Fragen im Klein-Klein."
Der Beitrag auf Reddit schildert als Folge dieser Verzögerungen weitere Probleme mit Banken und Investoren. Vor allem aber: Die angehenden Entwickler dürften nicht mit der eigentlichen Arbeit an ihrem Projekt beginnen, weil das erst nach Bewilligung der Förderung erlaubt sei. Da gebe es zwar auch wegen der Coronakrise ein gewisses Maß an Flexibilität - aber das sei viel zu spät gekommen.
Weil das Startup nach der erhofften Bewilligung sofort mit der Arbeit hätte beginnen müssen, hätten in der Zwischenzeit mehrere angehende Mitarbeiter ihre Jobs gekündigt. Nach dem Scheitern der Förderung würden "nun drei Leute auf Hartz 4" leben, statt über das Startup eigenes Geld zu verdienen und Steuern zu bezahlen.
Soweit bekannt, entspricht die anonyme Schilderung durchaus den Erfahrungen anderer Entwickler. Bei der Förderung geht es um insgesamt rund 50 Millionen Euro, die erstmals für das Haushalsjahr 2019 bewilligt wurden. Seitdem wurde für die Folgejahre bis einschließlich 2023 die gleiche Summe freigegeben - insgesamt geht es um mehr als 250 Millionen Euro.
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Meine These: Kein Mensch will Spiele welche nur durch Spieleförderung entstehen. Schauen...
Das Problem ist aber hausgemacht. Anspruchsvolle Stellen für Elektroniker/Elektriker...
Ich bastle selber an einem (wahrscheinlich) Mobile Game und alleine das man alles so...
Ich finds echt ein wenig erschreckend, wie feindseelig der Ton hier ist..