Starship: Größte Rakete der Welt hebt ab und explodiert

Das Starship ist geflogen, aber massive Probleme mit den Raptor-Triebwerken verhinderten einen Flug ins Weltall.

Artikel veröffentlicht am ,
Schon kurz nach dem Start waren drei Triebwerke ausgefallen.
Schon kurz nach dem Start waren drei Triebwerke ausgefallen. (Bild: Patrick T. Fallon / AFP)

Eigentlich sollten die ersten beiden Starships schon kurz vor der Landung auf dem Mars stehen, das war zumindest Elon Musks Hoffnung im Jahr 2017. Stattdessen stand heute der erste vollständige Prototyp eines Starship mit der Super-Heavy-Trägerrakete auf der Startrampe und hob mit dem Schub von 33 Raptor-2-Triebwerken ab, drei Tage nach dem ersten Startversuch. Die Erwartungen an den Test waren im SpaceX-Livestream vor dem Start nicht sehr hoch: "Wenn wir abheben und von der Startrampe weggekommen, nennen wir es einen Erfolg."

Es war ein Erfolg, aber er endete wenige Minuten nach dem Start mit einer Explosion des Starship in rund 40 Kilometer Höhe. Die Ursache war schon kurz nach Abheben der Rakete absehbar. Der zunächst fast durchsichtige Abgasschweif der Methantriebwerke glühte immer wieder gelb auf, als ein Triebwerk nach dem anderen versagte. Eine Minute und zehn Sekunden nach dem Start war eines der zentralen Steuertriebwerke ausgefallen und fünf weitere Triebwerke, alle auf einer Seite des Starship.

Schon frühere Flüge hatten Triebwerksprobleme

Nach weiteren Ausfällen, die von den Kameras beim Livestream nicht klar gezeigt wurden, konnte der Steuercomputer die Ausfälle nicht mehr kompensieren und die Rakete geriet mit einer Geschwindigkeit von rund 1.600 km/h in der Stratosphäre ins Taumeln. Die Stufentrennung fand nicht mehr statt. Schließlich wurde die Rakete von einem automatischen Sicherheitssystem gesprengt.

Es muss nun die Ursache der Triebwerksausfälle geklärt werden. Es kann sich dabei sowohl um Probleme mit der Konstruktion des Raptortriebwerks, als auch um Probleme mit der Treibstoffversorgung oder anderer Systeme gehandelt haben. Bei den früheren Testflügen der Prototypen des Starship gab es beide Probleme.

Der ursprüngliche Plan für den Testflug war, dass die Super-Heavy-Trägerrakete eine senkrechte Landung im Wasser demonstrieren sollte und das Starship nicht ganz in eine Erdumlaufbahn gelangt, sondern die Erde von Texas aus in östlicher Richtung einmal knapp umrundet, aber bereits bei Hawaii wieder in die Erdatmosphäre eintritt. Eine Landung war nicht geplant.

Nachtrag vom 20. April 2023, 21:32 Uhr

Die Vermutung, dass die Rakete durch die aerodynamische Belastung beim Rückfall in die dichtere Atmosphäre explodierte, hat sich nach Veröffentlichung einer Meldung von SpaceX als falsch erwiesen. Die Rakete wurde von SpaceX kontrolliert gesprengt.

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Jossele 28. Apr 2023 / Themenstart

+1 bestes Kommentar zu dem Start!!

WasntMe 21. Apr 2023 / Themenstart

Das haben weder NASA noch Russen gesagt. Tatsächlich haben die Russen in den 60ern und...

azonic 21. Apr 2023 / Themenstart

Vermutlich ist die Herangehensweise von SpaceX eine Rakete zu entwickeln gar nicht die...

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