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Starlink: Überfüllung des niedrigen Erdorbits nimmt rasant zu

Mit 56 weiteren Satelliten hat SpaceX nun mehr als 10.000 Stück in die Erdumlaufbahn befördert. Es sollen noch mehr folgen.
/ Mario Petzold
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Eine Falcon-9-Rakete mit neuen Starlink-Satelliten hebt ab. (Bild: X/SpaceX)
Eine Falcon-9-Rakete mit neuen Starlink-Satelliten hebt ab. Bild: X/SpaceX

Wie SpaceX via X mitteilt(öffnet im neuen Fenster) , hat das Unternehmen 59 weitere Satelliten für seinen Internetdienst in die Erdumlaufbahn befördert. Damit wurde die Marke von 10.000 Stück überschritten, es sind jedoch nur noch 8.600 aktiv.

Aufgrund der vorgesehenen Lebensdauer von fünf Jahren und ersten Starts zu Testzwecken im Jahr 2018, haben die frühen Modelle ihren Dienst bereits wieder eingestellt und sind in der Atmosphäre beim Wiedereintritt verglüht.

Schneller Anstieg geplant

Bereits im Jahr 2020 startete Starlink seinen Dienst, der mittlerweile in vielen Ländern verfügbar ist. Für den weiteren Ausbau soll die Anzahl der Satelliten noch einmal deutlich steigen. Zwischen 30.000 und 40.000 sollen es schlussendlich werden.

Aktuell handelt es sich bei fast allen Satelliten in der Erdumlaufbahn um die Modelle von Starlink. Die Gesamtzahl vervielfachte sich damit in wenigen Jahren. Weil ebenfalls die Europäische Union und China – aber auch Amazon – eigene Satellitennetzwerke aufbauen, scheint ein weiterer sprunghafter Anstieg unausweichlich zu sein.

Nimmt man Trümmerteile früherer Missionen hinzu, zählt die Esa(öffnet im neuen Fenster) bereits jetzt über 40.000 Objekte in der Erdumlaufbahn, deren Positionen bekannt sind.

Geringer Abstand als Problem

Generell wäre im Erdorbit ausreichend Platz für noch mehr Objekte, zumal kleine Trümmer oder außer Dienst gestellte Satelliten absinken und in der Atmosphäre verglühen, sofern sie klein genug sind.

Die meisten aktuellen und geplanten Satelliten befinden sich jedoch im niedrigen Erdorbit im Bereich zwischen 200 und 1.000 km über der Erdoberfläche. Dort lassen sich Telekommunikationsverbindungen verzögerungsarm aufbauen. Gleichzeitig sind Kosten und Aufwand für das Erreichen dieser Höhe niedriger als in einem geostationären Orbit in 36.000 km Höhe, in der sich Satelliten für Wetterbeobachtung und Satellitenfernsehen befinden.

Dort wäre jedoch der tausendfache Platz. Deshalb warnt nicht nur die Esa davor, dass der niedrige Erdorbit irgendwann überfüllt sein werde. Und mit jedem Zusammenstoß, der dann wahrscheinlicher werde, stiege die Zahl an Trümmern. Die Folge wäre eine Kettenreaktion mit noch nicht absehbaren Auswirkungen, schlimmstenfalls einem nicht mehr nutzbaren niedrigen Erdorbit.


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