Starke Konkurrenz durch Disney+: Netflix enttäuscht mit schwachen Kundenzahlen
Beim Umsatz legt Netflix hingegen zu, Anleger sind dennoch enttäuscht, dass es nur 208 Millionen Kunden gibt.

Der Streaming-Marktführer Netflix hat angesichts mangelnder neuer Film- und Serienhits zu Jahresbeginn deutlich weniger Nutzer hinzugewonnen als erwartet. Im ersten Quartal 2021 legte die Anzahl der Abonnenten um vier Millionen auf knapp 208 Millionen zu, wie Netflix nach US-Börsenschluss mitteilte.
Damit verfehlte der Videostreamingdienst sowohl sein eigenes Ziel von rund sechs Millionen neuen Kunden als auch die Erwartungen der Wall-Street-Analysten. Anleger reagierten enttäuscht und ließen die Aktie nachbörslich zeitweise um mehr als zehn Prozent fallen.
Im Corona-Jahr 2020 zählte Netflix zu den Gewinnern. Weil Kinos geschlossen blieben und viele Menschen zu Hause saßen, gab es einen Ansturm von Kunden. Nun jedoch flaut das Nutzerwachstum stark ab.
Umsatzzuwachs bei Netflix
Dabei steigerte Netflix Erlöse und Gewinn in den drei Monaten bis Ende März kräftig. Unterm Strich verdiente das Unternehmen 1,7 Milliarden US-Dollar (1,4 Milliarden Euro) und damit rund 140 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Umsatz wuchs um 24 Prozent auf 7,2 Milliarden US-Dollar.
Aufgrund pandemiebedingter Produktionsprobleme mangelte es zuletzt jedoch an neuen Streaming-Erfolgen. Außerdem bekommt Netflix zunehmend Konkurrenz, so macht etwa das Hollywood-Unternehmen Disney immer stärker Druck.
Bereits im März 2021 hatte Disney+ nach rund 1,5 Jahren die Zahl von 100 Millionen Bezahlabos erreicht. Zwar hat Netflix immer noch mehr als doppelt so viele Kunden als Disney+ und ist bislang in deutlich mehr Ländern vertreten, doch Disney holt rasant auf. Außerdem stockte Disney kürzlich den Katalog von Disney+ mit vielen weiteren Filmen und Serien massiv auf.
Netflix sieht starke Konkurrenz
Netflix ist sich der Konkurrenz bewusst und geht im Quartalsbericht darauf ein. So heißt es etwa, der Vergleich von Abonnentenzahlen sei trügerisch, weil manche Anbieter Kunden mit Rabatten und Werbeaktionen lockten. Das ist ein Seitenhieb unter anderem auf Disney+. Etwa in Deutschland gibt es das Disney+-Abo für Telekom-Kunden zu einem geringeren Preis. Allerdings gibt es auch für Netflix in Deutschland immer wieder Aktionen zu stark reduzierten Preisen. In den USA ist dieser Effekt noch viel größer, etliche Streaminganbieter kooperieren mit anderen Partnern, um Abos vergünstigt anzubieten.
Netflix hingegen hob zuletzt die Preise an und geht erstmals gegen das Teilen von Passwörtern zur Mehrfachnutzung von Konten vor. Das Wachstum dürfte beides nicht ankurbeln. Der Ausblick auf das laufende Quartal fiel mager aus - Netflix erwartet lediglich 3,2 Millionen neue Nutzer.
Ein großes Problem ist die teilweise Lahmlegung von Film- und Serienproduktionen durch die Coronapandemie. Das betrifft allerdings auch die Konkurrenz und weite Teile der ganzen Unterhaltungsbranche. Netflix warnte im Brief an die Aktionäre, dass erst in der zweiten Jahreshälfte wieder mit vielen neuen Inhalten zu rechnen sei.
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Außer bei HDR. Da sind die ersten 200 seiten hobbit geburtstag oder so^^
Ganz so als gäbe es unbegrenzten Wachstum in allen Bereichen.
Gab es weltweit Preisanpassungen?
ich würde das nicht 1:1 so übernehmen, aber im Prinzip hast du Recht. schon...