Stark: Seedrohnen aus Berlin sollen Saboteure in der Ostsee jagen

Ein Berliner Unternehmen hat Drohnenboote entwickelt, die Unterseekabel in der Ostsee schützen sollen. Die autonomen Systeme wurden kürzlich bei einer Nato-Übung in Portugal vorgestellt(öffnet im neuen Fenster) , wie der Tagesspiegel berichtet(öffnet im neuen Fenster) .
Das Start-up Stark präsentierte dort die Vanta-Produktreihe: unbemannte Boote mit Reichweiten bis zu 1.667 Kilometer. Die Systeme arbeiten ohne Besatzung und nutzen Sensoren, Radar sowie Algorithmen zur Überwachung von Seegebieten. Mehrere Einheiten können gleichzeitig eingesetzt werden.
Bei Schäden an Unterseekabeln kann der Zahlungsverkehr zum Erliegen kommen. Blockierte Schifffahrtswege würden sich auf Warenpreise auswirken. Werden Pipelines sabotiert, könnten Versorgungsengpässe entstehen.
Die Steuerung der Boote übernimmt die Software Minerva. Sie koordiniert auch die Zusammenarbeit mit anderen Aufklärungs- und Wirksystemen der Marine. Die schwarzen Boote suchen autonom den Horizont ab und sollen Bedrohungen frühzeitig erkennen.
Sabotagevorfälle in der Ostsee
In der Ostsee verlaufen zahlreiche Unterseekabel für Internet- und Energieversorgung. Seit 2022 gab es wiederholt Meldungen über mögliche Sabotageakte an der Infrastruktur. Die wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Folgen solcher Operationen könnten erheblich sein.
Die deutsche Marine zeigt mit der Operation Baltic Sentry Präsenz in der Region. Angesichts begrenzter Ressourcen stehen die Streitkräfte vor der Herausforderung, die Überwachungsaufgaben mit den verfügbaren Mitteln zu bewältigen. Drohnenboote könnten eine ergänzende Lösung darstellen.
Stark wurde 2024 von Florian Seibel gegründet, der zuvor Quantum Systems ins Leben rief. Das neue Unternehmen konzentriert sich auf Kamikaze-Drohnen, die mit Sprengköpfen ausgestattet sind. Das bekannteste Produkt von Stark ist die Kampfdrohne Virtus, die in der Ukraine getestet wird. Zu den Geldgebern gehört eine Investmentgesellschaft des Silicon-Valley-Unternehmers Peter Thiel.
Mit den Vanta-Booten erweitert das Berliner Start-up sein Portfolio auf maritime Anwendungen. Bei den maritimen Systemen arbeitet Stark mit JD Marine International zusammen. Die Produktion der Drohnenboote findet in Großbritannien statt. Die Systeme sind für den Serieneinsatz konzipiert.



