Star-Wars-Figuren: Das Urheberrecht schlägt zurück
Das Urheberrecht ist dafür bekannt, seltsame Blüten zu treiben. Jetzt ist Disney gegen Fanseiten vorgegangen, weil sie Bilder von Star-Wars-Figuren schon vor dem offiziellen Verkaufsstart in sozialen Netzwerken gepostet hatten.

Dass Unternehmen mit dem Urheberrecht ihre größten Fans treffen, ist keine Seltenheit. Die Macher des Fanportals Star Wars Action News, Marjorie und Arnie Carvalho, haben in der vergangenen Woche eine DMCA-Notice bekommen, weil sie ein Foto einer neuen Star-Wars-Figur veröffentlicht hatten, wie Ars Technica berichtet. Der Digital Millenium Copyright ACT (DMCA) ist ein Urheberrechtsgesetz aus den USA, das automatisierte Löschungen bei Portalen wie Facebook ermöglicht.
Ein Mitarbeiter des Portals hatte die Figur regulär in einem Walmart-Geschäft erworben und das selbst geschossene Foto dann auf der Facebook-Seite von Star Wars Actions News veröffentlicht. Doch offenbar hatte ein Walmart-Mitarbeiter die Figur von Rey schon vor dem offiziellen Verkaufsstart in das Regal gestellt. Disney reagierte schnell und schickte die Abmahnung auf Basis des erwähnten Urheberrechtsgesetzes. Das Bild wurde von der Facebook-Seite entfernt. Marjorie Carvalho wollte sich damit nicht abfinden - und schrieb Disney eine E-Mail, in der sie den Sachverhalt erklärte. Der Unterhaltungskonzern nahm die Beschwerde daraufhin zurück.
Im Gespräch mit Ars Technica sagte Carvalho: "Wir haben einen freundlichen Brief geschrieben, und es wurde zurückgenommen. Es fühlt sich gut an, dass sie ihren Fehler eingesehen haben." Das Bild wurde wiederhergestellt - also alles gut?
Das Imperium schlägt doch zurück
Leider nein. Denn nur zehn Minuten nach dem Gespräch mit Ars Technica erneuerte Disney den Bescheid, das Bild verschwand wieder von der Facebook-Seite. Außerdem bekam der Mitarbeiter, der das Bild ursprünglich gepostet hatte, eine dreitägige Sperre für Facebook-Postings. Möglicherweise verwendet Disney ein automatisiertes DMCA-System, das für sachliche Erklärungen weniger zugänglich ist als menschliche Mitarbeiter.
Unbestritten ist, dass Disney Urheberrechte an den Merchandise-Produkten hält. Doch wenn das Unternehmen den Fehler eines Walmart-Mitarbeiters, der die Figuren zu früh ins Regal stellt, durch Urheberrechtsbeschwerden korrigieren will, ist dies fraglich. Denn die entfernten Bilder wurden nicht von Disney zur Verfügung gestellt, sondern von den Fans selbst aufgenommen.
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Das in Frankreich? Da müsste man für die Veröffentlichung wohl Gebühren an den...
Kann, hätte, wäre, könnte ... mal recherchieren, dann wüsste man, dass er Mitarbeiter...
Sei froh, dass es in den USA ist. In Deutschland wäre eine Abmahnung i.H.v. mindestens...
Nun 121,7 Millionen Menschen tun das. Allein im letzten Jahr (2014). Ich glaube die...
Sehr verdächtig, daß er sich an ein Blitzding erinnern kann... hatte wohl nach Men in...