Star-Trek-Altstars mit stellenweise gewichtigen Rollen
Von den Figuren vergangener Serien machen besonders Hugh und Seven of Nine einen nicht unerheblichen Teil der Geschichte aus: Hugh ist so etwas wie ein Verwalter auf dem von den Romulanern untersuchten Borgkubus, Seven of Nine sorgt als eine Art Space Cowboy für Recht und Ordnung in Gebieten, die die Föderation nicht erreicht. Auf uns wirkt der Einsatz der Gaststars zunächst etwas verschenkt: Riker und Troi sind in Folge sieben eher moralische Stütze und Zubereiter von Hasenpizza, Seven of Nine scheint nach Episode fünf erst einmal wieder weg zu sein.
Gerade die Figur der Seven of Nine wird im Verlauf der Serie aber ein immer wichtigerer Bestandteil der Geschichte, inklusive eines einminütigen Einsatzes als Borg-Königin. Auch Riker kehrt noch einmal zurück, ebenso gewinnt Data zum Staffelfinale an Bedeutung.
Das Ende der ersten Staffel ist fulminant, dürfte in Fankreisen aber durchaus kontrovers diskutiert werden. Ohne viel verraten zu wollen: Es kommt zu einer Kette von Ereignissen rund um eine Kolonie von Androiden, die aus Selbstschutz auf dem besten Weg sind, die romulanische Prophezeiung zum Ende allen organischen Lebens zu erfüllen. Die dabei losgetretenen Ereignisse haben besonders auf die Figuren Picard und Data erhebliche Auswirkungen. Wir gehen davon aus, dass nicht jedem die Wendung um Admiral Picard gefallen wird - wir halten die Idee hingegen für interessant.
Star Trek: Picard macht nicht die Fehler von Discovery
Im Unterschied zu Star Trek: Discovery ist bei Star Trek: Picard das Ende der ersten Staffel nicht überhastet. Ein zu langsamer Start ist eher die Schwäche der Serie. Die ersten drei, vier Folgen sind geprägt von längeren Vieraugengesprächen, die zwar der Entwicklung der Hintergründe der einzelnen Charaktere dienen, aber mitunter etwas langatmig sind. Ab Folge vier und fünf gewinnt die Geschichte an Fahrt und wird immer spannender. Angesichts dessen, dass es sich um die erste Staffel einer neuen Serie handelt, können wir Star Trek: Picard dies aber verzeihen. Anders als bei Star Trek: Discovery spielen zahlreiche bekannte Figuren in der Serie mit, die es zunächst einzuordnen und in einen Zusammenhang zu bringen gilt - das mussten die Discovery-Macher nicht tun; dort wurde zudem auf eine detaillierte Charaktereinführung verzichtet.
Verglichen mit Discovery ist Picard eine wesentlich ruhigere Serie. In beiden Formaten wird eine Geschichte über die gesamte Staffel erzählt, bei Discovery gibt es aber in beiden Staffeln wesentlich mehr Handlungsstränge, die am Ende zusammengeführt werden müssen. Star Trek: Picard legt mehr Wert auf die Hintergrundgeschichten der Figuren und hat entsprechend eine bessere Charakterentwicklung, dafür aber weniger Haudrauf-Action. In der ersten Staffel der neuen Serie führt das zwar zu Beginn zu einigen Längen, in der zweiten Staffel dürfte sich das aber ändern, da die Figuren nicht mehr eingeordnet oder eingeführt werden müssen.
Am Ende der ersten Staffel haben die Macher von Star Trek: Picard künftige Handlungsstränge offengelassen. Insofern lässt sich nicht absehen, welche Abenteuer Admiral Picard und seine Crew in der bereits angekündigten zweiten Staffel erwarten. Mit der ersten Staffel ist unserer Meinung nach eine gute Grundlage an interessanten Charakteren gelegt worden, die für kommende Folgen spannende Handlungen erwarten lässt. Einen Veröffentlichungszeitpunkt für die zweite Staffel gibt es noch nicht.
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Androiden, romulanische Prophezeiungen und Intrigen |
Ernst Meincke ist seit seinem Schlaganfall nicht 100% wieder zurück, aber ich finde es...
Weiß ja nicht, was ihr für eine Serie gesehen habt. - Die Serie versucht in jeder...
Ich fand die Serie großartig... Langsamer Start, aber ich habe Lust auf mehr.
Manchen könnte man echt Original Star Trek oder TNG vorsetzen und sie würden trotzdem...