Jeffrey-Röhren putzen statt die Galaxie zu retten

Anstatt das glamouröse Leben eines Brückenoffiziers zu führen, stehen die Fähnriche Mariner und Boimler zusammen mit ihren beiden Freunden Fähnrich D'Vana Tendi - eine von Noel Wells gesprochene Orionerin - und Fähnrich Sam Rutherford - ein von Eugene Cordero gesprochener Mensch mit Cyborg-Implantat - im Mittelpunkt der Serie. Ihnen fallen Aufgaben wie Computerkalibrierung, die Reinigung von Jeffreys-Röhren oder des Holodeck-Filters zu - alles andere als spektakuläre Jobs. Gleichzeitig wird die Führungsriege der unwichtigen USS Cerritos als stellenweise abgehobener Haufen beschrieben, der dennoch von der Crew der unteren Decks bewundert wird.

Eine Ausnahme stellt Newsomes Charakter Beckett Mariner dar: Sie ist die Tochter des Captains Carol Freeman, was außer den beiden an Bord aber zunächst niemand weiß, und wurde erst kürzlich wegen Insubordination vom Leutnant zum Fähnrich degradiert. Mariner hat nicht viel übrig für die Führungsoffiziere und besonders für Anordnungen ihrer Mutter oder des ersten Offiziers Jack Ransom - einem Charakter, den der Macher der Show McMahan als eine Art William Riker auf Speed und ohne Schamgefühl bezeichnet. Dies bietet natürlich Folge für Folge reichlich Zündstoff und für die Zuschauer viel zu lachen.

Lower Decks spielt mit reichhaltigem Star-Trek-Erbe

Es wird allerdings schnell klar, dass Mariner die fähigste der vier Hauptfiguren ist und dass ihr Querulantentum nichts mit Boshaftigkeit zu tun hat - im Gegenteil. Mariner will immer das Richtige machen, auch wenn es gegen die Vorschriften verstößt. Und das heißt im Zweifel halt auch, heimlich Versorgungsgüter an arme Bauern auf einem neu entdeckten Planeten zu verteilen, ohne dass es Captain Freeman mitbekommt. Derartige Geschichten hat es im Star-Trek-Serienuniversum vor Lower Decks schlichtweg nicht gegeben, was einen Teil des Reizes der Serie ausmacht.

  • Fähnrich Brad Boimler wird von Jack Quaid gesprochen, der unter anderem in The Boys mitspielt. (Bild: Reegan Smyth)
  • Mike McMahan ist der Macher von Star Trek: Lower Decks. (Bild: Reegan Smyth)
  • Star Trek: Lower Decks dreht sich um die Fähnriche Beckett Mariner, D'Vana Tendi, Sam Rutherford und Brad Boimler. (Bild: CBS)
  • Zusammen arbeiten die jungen Offiziere auf den unteren Decks - weit weg vom Glamour eines Sternenflottenschiffs. (Bild: CBS)
  • Beckett Mariner und Brad Boimler sind die Hauptfiguren der Serie. (Bild: CBS)
  • Lower Decks lebt von den unterschiedlichen Charakteren der beiden Hauptprotagonisten. (Bild: CBS)
  • Fähnrich Tendi ist eine Orionerin - wie Osyraa aus Star Trek: Discovery. (Bild: CBS)
  • Ebenfalls an Bord: Doktor T'Ana, eine Caitianerin. Die Rasse kam zuvor in der ersten Star-Trek-Zeichentrickserie aus den 1970er-Jahren vor. (Bild: CBS)
  • Fähnrich Boimler ist eher schüchtern und unsicher, Fähnrich Mariner hingegen draufgängerisch. (Bild: CBS)
  • Die Geschichten um die jungen Fähnriche sind gespickt mit Anspielungen auf andere Star-Trek-Serien und -Filme. (Bild: CBS)
  • Fähnrich Beckett Mariner wird von Tawny Newsome gesprochen, unter anderem bekannt aus der Netflix-Serie Space Force. (Bild: Reegan Smyth)
Lower Decks lebt von den unterschiedlichen Charakteren der beiden Hauptprotagonisten. (Bild: CBS)

Gleichzeitig spielt sie ganz bewusst und auf sehr unterhaltsame Art und Weise mit dem reichhaltigen Erbe vergangener Serien. So treffen sich die Führungsoffiziere beispielsweise zum Pokern wie auf der Enterprise - allerdings steigen immer alle aus, es gewinnt nie jemand, es gibt keine Konflikte. Holodeck-Abenteuer um Sherlock Holmes und Leonardo da Vinci werden ebenso durch den Kakao gezogen wie der Fächertanz aus Star Trek V: Am Rande des Universums, mit dem einst Uhura für Ablenkung sorgte.

Auch die Klingonen und der allmächtige Q bekommen ihr Fett weg, zudem tauchen Rassen auf, die wir in den jüngsten Star-Trek-Serien vergeblich suchen - etwa die Gorn oder Pakleds. Einer der Höhepunkte ist ein Gastauftritt von Jonathan Frakes als William Riker und Marina Sirtis als Deanna Troi, die herrlich zweideutige Konversationen führen.

Die in Lower Decks erzählten Geschichten drehen sich häufig um "Second Contact"-Missionen, also die tendenziell eher unspektakulären Versorgungsmissionen nach dem Erstkontakt. Manchmal wird auch Weltraumschrott geborgen und dabei eine ungesunde Rivalität zu den Crews der "besseren" Raumschiffe gepflegt - eine willkommene Abwechslung zur heilen Sternenflottenwelt der anderen Star-Trek-Franchises. Langweilig werden die erzählten Geschichten nie.

Nebengeschichten spielen die Hauptrolle

"Mike McMahan wollte eine Serie für Fans der B-Plots in Next Generation machen", erklärt Jack Quaid. "Die kleinen Geschichten, die etwas weniger wichtig für die Hauptstory sind, dafür aber sehr unterhaltsam." Und tatsächlich ähnelt der Humor von Lower Decks oft diesen "Zwischenepisoden" von Next Generation, in denen häufig Figuren wie Data, Worf und Geordi LaForge ihre besten Auftritte hatten, wenngleich er deutlich mehr auf die Spitze getrieben wird.

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 Star Trek: Lower Decks: Für Trekkies die beste aktuelle Star-Trek-SerieEpisodenformat anstelle staffelübergreifender Story 
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Itchy 30. Jan 2021

Doch, find ich schon. Hab jetzt die Staffel durch, gerade die letzte Folge war richtig...

Lanski 28. Jan 2021

Oder so ziemlich jede Anime-Serie ... klar Animes sind nicht für jeden was, aber die...

Lanski 28. Jan 2021

Das halte ich für einen fairen Kommentar ... man muss nicht der Meinung sein, aber du...

Lanski 28. Jan 2021

Das is genau die Art von Beitrag den ich von Trekkies erwartet habe als ich den Trailer...



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