Mit Warp-Geschwindigkeit durchs All
Leider finde ich dann erstmal nicht den Schalter, der den Warp-Antrieb anwirft. Der befindet sich links von mir und ist so überdeutlich groß, dass ich ihn zuerst glatt übersehe. Irgendwann habe ich seine Bedeutung aber doch kapiert, schiebe ihn nach vorne und schon sausen wir vier virtuell durchs All.
Nach ein paar Sekunden sind wir auch schon am Einsatzort und sehen ein Sternensystem, dessen zentraler Himmelskörper kurz vor der Explosion steht. Um uns herum befinden sich Trümmerteile - warum, kriege ich in der Hektik nicht so richtig mit. Mein Job ist es nun, drei Rettungskapseln anzusteuern, die auf einem kleinen Radarschirm auf meinem Pult zu sehen sind, und den Trümmerteilen auszuweichen.
Meine Kollegen kümmern sich um die anderen Systeme. Der Ingenieur etwa hat nach ein paar Augenblicken die ersten sechs Besatzungsmitglieder aus der ersten Rettungskapsel an Bord unseres Schiffs teleportiert.
In diesem Moment passiert etwas: Direkt neben uns taucht plötzlich ein klingonischer Bird of Prey auf und eröffnet das Feuer. Jetzt wird es noch hektischer: Auf Anweisung des Captains muss ich die Aegis so ausrichten, dass sie sich der zweiten Rettungskapsel nähert und wir gleichzeitig die Klingonen vor uns haben, damit der Waffenoffizier seine Phaser abfeuern kann.
Kirk wäre nicht begeistert ...
Ich gebe es zu: So richtig gut glückt mir das nicht - die Aegis torkelt eher durchs All als geschickt ihren Kurs anzupassen. Der echte Captain Kirk hätte mich vermutlich höchstpersönlich von Bord geschmissen. Umso erstaunlicher finde ich, dass wir vier im Team den Job doch irgendwie hinkriegen: Erst werden die Kollegen von der zweiten und dann die von der dritten Rettungskapsel auf unser Schiff gebeamt.
Die Aegis muss unterdessen schwere Treffer verkraften. Aus meinem Pult stieben Funken, die Untertassensektion ist voller Brandflecken und die Schilde sind unten. Ich bekomme einen neuen, ziemlich klaren Befehl: nichts wie weg! Wieder rufe ich die Sternenkarte auf, markiere ein anderes System und muss die Aegis dann noch auf Warp-Kurs bringen. Hier wird die Zeit wirklich knapp, der Captain und die anderen klingen ernsthaft besorgt: Unser Schiff hält den Beschuss noch zehn Sekunden lang aus, dann ist die Mission verloren.
In fast letzter Sekunde leuchtet der Warp-Korridor blau auf, ich finde den richtigen Schalter diesmal auf Anhieb und bringe uns aus dem Schlamassel - gerade noch so. Der Einsatz ist geschafft! Ich ziehe mir das Rift vom Kopf und sehe das Messe-Hinterzimmer und Crew-Kameraden, die gerade noch ganz anders ausgesehen haben.
Mir hat der kurze, im Grunde recht simple Einsatz an Bord des Raumschiffs sehr viel Spaß gemacht. Tatsächlich ist in kürzester Zeit mit Unbekannten so etwas wie ein Gemeinschaftsgefühl entstanden, und das mittendrin in der seltsam vertrauten Umgebung wirkt natürlich faszinierend. Jammerschade finde ich allerdings, dass ich nicht aufstehen und mich auf der Brücke umsehen oder gar den Rest des Schiffs erkunden kann.
Star Trek Bridge Crew soll im Herbst 2016 für PCs mit Oculus Rift oder HTC Vive und für die Playstation VR erscheinen. Wer nicht mit menschlichen Mitstreitern durchs All sausen möchte, kann auch allein als Captain antreten und seine Befehle computergesteuerten Kollegen erteilen. Das stellen wir uns aber ein bisschen zu einsam vor; ausprobieren konnten wir es nicht. Für uns ist Bridge Crew ein Spiel, das seine wahre Stärke im Team mit anderen Trekkies entfaltet.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Star Trek Bridge Crew angespielt: Ich habe ein Schiff der Sternenflotte gesteuert! |
- 1
- 2
Der Vorteil in VR: dein virtueller Monitor Bildschirm kann so groß sein wie du es...
Ob es am Spiel liegt oder nicht, wird sich später zeigen. Wäre jedenfalls durchaus...
Und das vollkommen zu recht.
Ich war es und werde es immer sein - ein Zyniker der hinter den noch so blumigen...