Standort: Microsoft Teams erkennt künftig Homeoffice-Arbeit

Ab Dezember 2025 soll Teams eine neue Funktion bekommen, die anzeigt, wo sich Mitarbeiter befinden: im WLAN-Netzwerk ihres Arbeitsplatzes oder im Homeoffice. Der Standortstatus der Benutzer soll sich dabei ohne manuelle Eingabe aktualisieren, wie Techradar berichtet(öffnet im neuen Fenster) . Der Bericht beruft sich auf die öffentliche Roadmap von Microsoft 365.(öffnet im neuen Fenster)
Der Hintergrund sei, dass Kollegen erkennen sollen, wenn Kommunikationspartner im Büro sind, um sie gegebenenfalls auch vor Ort treffen zu können. Kritiker sehen darin aber auch eine Überwachung, um festzustellen, welche Mitarbeiter vor Ort und welche remote arbeiten.
Aktuell werden zahlreiche Homeoffice-Regelungen hinterfragt, weil Unternehmen fordern, dass ihre Mitarbeiter wieder vor Ort arbeiten sollen. In großen Unternehmen ist das jedoch mitunter schwer zu kontrollieren – was die Funktion in Teams so brisant macht.
Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Überwachung am Arbeitsplatz
Microsoft selbst hat im September 2025 festgelegt, dass Mitarbeiter, die in einem Radius von 80 Kilometern zum Bürostandort wohnen, ab Februar 2026 mindestens 3 Tage pro Woche im Büro sein müssen. Als Argument wird angeführt, dass eine physische Zusammenkunft zu besseren Arbeitsergebnissen führe.
Microsoft hat noch einige andere Werkzeuge für die Überwachung am Arbeitsplatz vorgestellt. Dazu gehört das Copilot-Dashboard, das zeigt, welche Mitarbeiter wie häufig KI-Funktionen in Microsoft-Software und im Betriebssystem verwenden. Damit soll vordergründig die Akzeptanz für KI gemessen werden.
Ob die Standortaktualisierung in Teams von den Mitarbeitern nach der erforderlichen Einwilligung wieder deaktiviert werden kann oder ob festgelegt werden kann, was Kollegen und Vorgesetzte sehen dürfen, ist noch nicht bekannt.
Teams in der Kritik
Die EU-Kommission hatte im Juli 2023 ein förmliches Verfahren gegen das Unternehmen gestartet. Damit sollte untersucht werden, ob Microsoft unfairen Wettbewerb mit der Einbindung von Teams in seine Plattformen mit anderer Bürosoftware betreibt. Die Brüsseler Wettbewerbshüter zeigten sich dabei besorgt, dass Teams dadurch gegenüber anderen Diensten bevorteilt werden könnte. Als Reaktion auf diese Vorwürfe wurde Teams im Jahr 2023 von Office entkoppelt . Microsoft bot Office ohne Teams für 2 Euro weniger als das gebündelte Paket an, während Teams separat für 5 Euro pro Monat erhältlich war. Später wurde die Preisdifferenz vergrößert.
Mitte September 2025 wurde der Streit mit der EU-Kommission beigelegt, und Microsoft kam um eine Strafzahlung herum .



