Stan Lee ist tot: Excelsior!
Stan Lee ist im Alter von 95 Jahren gestorben. Der langjährige Chef und Verleger von Marvel Comics war maßgeblich an der Schöpfung populärer Superhelden wie Spider-Man, Hulk, den X-Men und Black Panther beteiligt. In den letzten Jahren wurden seine Figuren vor allem im Kino erfolgreich wiederbelebt.

Als erster Comicredakteur setzte Stan Lee seinen eigenen Namen auffällig groß unter Hefttitel, schrieb regelmäßig Kolumnen und beantwortete persönlich Leserbriefe. Er wusste schon früh in seiner Karriere wie kein anderer in der Comicbranche, Nähe zu seinen Lesern aufzubauen. Viele heutige Marvel-Fans kennen ihn vor allem aus dem Kino, wo er in den meisten Verfilmungen der Comics des Verlags einen oft selbstironischen Gastauftritt hatte. Stan Lee ist im Alter von 95 Jahren in Los Angeles gestorben, wie The Hollywood Reporter und die Nachrichtenagentur AP melden.
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Er galt als weltweites Gesicht und Macher von Marvel - obwohl er für den 2009 von der Walt Disney Company aufgekauften Medienkonzern seit Jahrzehnten hauptsächlich repräsentativ tätig war und ihn zwischenzeitlich sogar wegen Lizenzstreitigkeiten verklagte.
Der junge Stan Lee hatte eigentlich gar nicht vor, sich beruflich mit bunten Bildern und Sprechblasen zu beschäftigen. Durch familiäre Beziehungen landete er Ende der 30er Jahre kurz nach Schulabschluss eher zufällig bei Timely Comics. Mit einer Unterbrechung als Dramaturg in Diensten der US-Armee im Zweiten Weltkrieg erfüllte Lee drei Jahrzehnte lang generische Auftragsarbeiten. Es war seine Frau Joan, die ihn schließlich ermutigte, sich nicht überdrüssig aus der Branche zu verabschieden, sondern endlich Figuren zu entwerfen, deren Geschichten er selber gerne lesen würde.
Geschichten über Alltagshelden und Außenseiter
Als Resultat folgte Anfang der 60er Jahre mit den Fantastischen Vier der erste große Erfolg des Künstlerduos Stan Lee und Jack Kirby. Mit seinem für diese Zeit anspruchsvollen Ansatz, Superhelden neben Verbrechen und dem Weltuntergang mit typischen Alltagsproblemen normaler Menschen zu konfrontieren, reparierte Lee schrittweise den schlechten Ruf der bunten Heftchen, denen seit Ende der 50er in den USA inhaltliche Anspruchslosigkeit und obendrein ein negativer Einfluss auf Kinder nachgesagt wurde.
Timely, das mittlerweile in Marvel Comics umbenannt worden war, stieg sprungartig zum einzigen großen Rivalen des damaligen Branchenprimus DC Comics auf. Dessen überwiegend gottgleichen Helden wie Superman und Wonder Woman stellte Marvel unter Stan Lees Führung immer neue Außenseiter und menschelnde Charaktere wie die gesellschaftlich ausgestoßenen X-Men-Mutanten oder den Teenager Peter Parker alias Spider-Man gegenüber. Beide zählen, auch dank Zeichentrickserien und Kinohits, zu Stan Lees einflussreichsten Schöpfungen, mit denen er die Beliebtheit der heutzutage kaum noch relevanten Fantastischen Vier noch weit übertroffen hat.
Immer wieder wurde Stan Lee während seiner Karriere vorgeworfen, nicht zuletzt im Fernsehen und auf Fan-Conventions, so sehr das Rampenlicht für sich allein gesucht zu haben, dass seine kongenialen Partner wie Jack Kirby und Spider-Man-Miterfinder Steve Ditko in der öffentlichen Wahrnehmung nur wenig für die gemeinsamen Schöpfungen gewürdigt wurden. Insbesondere zu Kirby soll er deswegen die längste Zeit ein zerrüttetes Verhältnis gehabt haben. Tatsächlich ließ Stan Lee in Interviews jedoch kaum eine Gelegenheit aus, den kreativen Prozess zwischen ihm und seinen Zeichnern ausführlich zu beschreiben und dieser fruchtbaren Zusammenarbeit den größten Anteil am Erfolg seiner Comics zuzuschreiben.
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Als Marvel-Filme noch finanzielle Flops waren |
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Die mit einem der besten Cliffhanger aller Zeiten endet!
Danke! Mich hatte die Szene in Guardians 2 schon gewundert, aber das erklärts ja. Ich bin...
Mir gings genauso. Als Kind hab ich den Film tot geguckt. Mittlerweile geht der gar...
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