Stadia: Google nutzt freien Kernel-Treiber von Nvidia
Für sein Spielestreaming Stadia setzt Google offenbar auch auf Nvidia-GPUs. Bisher lag der Fokus von Google auf AMD-Karten.

Für sein Spielestreaming-Angebot Stadia könnte Google künftig teilweise auch auf GPUs von Nvidia wechseln. Das geht zumindest aus einer Änderung an dem öffentlich verfügbaren Linux-Kernel-Quellcode für Stadia hervor, den das Magazin Phoronix entdeckt hat. Der Codebeitrag fügt die Unterstützung für Nvidias neuen freien Kernel-Treiber zu dem Kernel von Stadia hinzu. Bisher setzte Stadia öffentlichen Aussagen zufolge auf speziell angepasste GPUs von AMD auf Grundlage der Vega-Architektur.
In dem Codebeitrag wird ein Skript erweitert, das offenbar Abbilder des Linux-Kernel automatisiert erzeugt. In diesem Abbild befinden sich nun also auch die gebauten neuen Module, die die standardkonformen Schnittstellen des Linux-Kernels verwenden, sowie dazugehöriger Support-Code "für Instanzen, die Nvidia-GPUs verwenden". Eine darüber hinausgehende öffentliche Stellungnahme gibt es nicht. Daraus lässt sich aber schließen, dass Google zusätzlich zu AMD-GPUs nun auch die Nvidia-GPUs wenigstens testet.
Der Grafikkartenhersteller veröffentlichte erst Mitte Mai einen Linux-Kernel-Treiber als Open Source auf Github. Nutzer sollen mit dem offenen Kernel-Treiber eine bessere Integration in das System erhalten, für Distributoren wie Canonical, Red Hat und Suse soll sich das Verteilen der Treiber dadurch ebenfalls erleichtern. Für Google könnte der Vorteil des freien Treibers vor allem in einem deutlich erleichterten Debugging liegen. Darüber hinaus sind auch einige Sicherheitstechniken dank des freien Codes im Kernel deutlich leichter und vor allem nachvollziehbar umsetzbar.
Für Nvidia ist die Offenlegung des Kernel-Treibers ein großer Wandel. Immerhin ist das Unternehmen in der Vergangenheit immer wieder von der Linux-Community für seinen Umgang mit dem proprietären Treiber kritisiert worden ist. Berühmt geworden ist dabei etwa der Stinkefinger von Linux-Chefentwickler Linus Torvalds in Richtung Nvidia.
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