Sprachqualität: Viele Mobilfunknutzer bekommen kein Voice over LTE

Hohe Sprachqualität und schnellen Verbindungsaufbau durch Voice over LTE (VoLTE) können viele Mobilfunkkunden noch nicht nutzen. Wie das Onlinemagazin LTE-Anbieter.info(öffnet im neuen Fenster) unter Berufung auf die drei Netzbetreiber berichtet, nannte nur Telefónica Deutschland den Anteil der Nutzer. Andreas Stach, Head of Converged Voice bei Telefónica Deutschland, sagte: "Derzeit nutzt knapp ein Drittel unserer Kunden VoLTE in unserem Netz". O2 bietet seit März 2018 VoLTE sämtlichen Netzkunden, auch Mobile Virtual Network Operator (MVNO) und Prepaidanbietern wie Aldi-Talk.
Telekom-Sprecher Dirk Wende nennt dagegen keine Nutzungszahlen. Die meisten der rund 11,6 Millionen Mobilfunkkunden hätten Zugriff auf LTE und ein Großteil davon auch auf VoLTE. Er räumt aber ein: "Voice over LTE ist zurzeit noch Kunden mit Laufzeitverträgen vorbehalten. Unsere Magenta-Mobil-Prepaid-Tarife beinhalten alle LTE Max mit bis zu 300 MBit/s im Download. Eine Entscheidung über VoLTE ist noch nicht gefallen."
Für Vodafone sagte Arif Otyakmaz, Abteilungsleiter für Enterprise Solutions, LTE-Anbieter.info: "Alle Kunden mit Vodafone Red Tarifen können VoLTE für die qualitativ hochwertigen Telefonate nutzen" . Das schließt unter anderem die hauseigenen Prepaid-Callya-Nutzer aus wie auch sämtliche virtuellen Netzbetreiber im Vodafone-Netz.
Neben tariflichen Beschränkungen gibt es noch zwei weitere Hemmnisse für die Verbreitung der LTE-Telefonie. So muss das genutzte Smartphone Voice over LTE technisch unterstützen. Verbraucher mit günstigen oder älteren Modellen können die Technologie nicht nutzen. Eines der Haupthindernisse ist aber der schlechte Ausbau der LTE-Netze.