Kampfsportausrüster vergeben Rabatte
Der Leiter der Karate-Schule Oer-Erkenschwick, Jörg Uretschläger, setzt ebenfalls auf online - allerdings nicht auf Trainingsstunden zu festen Zeiten, sondern auf Videomaterial, das permanent zur Verfügung steht. "Es ist ein erheblicher zeitlicher Aufwand: Videos drehen, schneiden, ins Netz stellen. Das ist nicht mal eben so gemacht. Das ist ein Fulltimejob zurzeit", sagt Uretschläger.
Drei Stunden nachdem klar war, dass die Schule für einige Zeit geschlossen bleibt, hat Uretschläger reagiert. Wichtig war für ihn, dass die Schüler ihre Lehrer in den Videos sehen. Er erfüllt auch individuelle Wünsche: Ein Vater wünschte sich Boot-Camp-Videos, in denen Uretschläger seinen Sohn im Stil von Gunnery-Sergeant Hartman aus dem Blockbuster Full Metal Jacket motiviert.
Doch nicht nur Kampfsportschulen verzeichnen Verluste, sondern auch diejenigen, die entsprechende Ausrüstung verkaufen. Markus Liedtke ist Geschäftsführer der Century Martial Arts Europe GmbH, Tochter der amerikanischen Century Martial Arts LLC. Die Firma verkauft alle möglichen Kampfsport-Produkte. 50 Mitarbeiter arbeiten aktuell am Firmensitz in Dortmund, viele davon im Moment in Kurzarbeit. Am US-Standort in Oklahoma City geht aktuell ebenfalls wenig. Die Transportunternehmen liefern nichts mehr aus.
Auch hier hat man sich jedoch etwas einfallen lassen: Kampfsportschulen können einen Coupon-Code an ihre Mitglieder weitergeben und die können dann mit 10-Prozent-Rabatt online einkaufen. Die vermittelnde Schule erhält 20 Prozent Provision auf den Nettoeinkaufspreis, den ihre Schüler umsetzen.
Das scheint Wirkung zu zeigen: Während früher primär Sportschulen im Onlineshop von Century Martial Arts eingekauft haben, steigen seit dem 20. März die Einkäufe von Privathaushalten sowohl über den eigenen Shop als auch über Plattformen wie Amazon.
Denn der Bedarf an Sport, der zu Hause betrieben werden kann, ist seit den Ausgangsbeschränkungen in verschiedenen Bundesländern und den bundesweiten Kontaktbeschränkungen groß. Dietl sagt, mit ihrem Online-Angebot wolle seine Kampfkunstschule den Mitgliedern helfen, dranzubleiben und abzuschalten, solange sie wegen der Coronakrise nicht in den Schulen trainieren können. Aber nicht nur das: "Wir wollen auch ein Zeichen setzen: Das Leben geht weiter! Trotz dieser üblen Situation, die wir nun mal aktuell haben in Deutschland."
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Sport@home: Kampfkunst geht online |
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vom "Karateteam" ? Ipman wäre zu Tode betrübt.
Das arme Kind! Jedes Hobby und jeder Sport und somit auch die Kampfsporttrainings sollen...
Kann man sich auch irgendwie selber das Herz rausreißen? :D