Sport-Crossover: Ford baut weiteres Elektroauto in Köln
Ford will bis 2024 drei neue Elektroautos und vier elektrische Nutzfahrzeuge in Europa einführen. Auch auf Basis der VW-Plattform MEB.

Der US-Autohersteller Ford beschleunigt die Elektrifizierung seiner Modellpalette in Europa. Bis zum Jahr 2024 soll eine neue Generation von sieben vollelektrischen, voll vernetzten Personenkraftwagen und Transportern umgesetzt werden, teilte das Unternehmen am 14. März 2022 mit. Dies soll einen Jahresabsatz von mehr als 600.000 Elektrofahrzeugen in Europa im Jahr 2026 ermöglichen.
Im kommenden Jahr beginnt Ford demnach wie geplant mit der Produktion eines neuen vollelektrischen Pkw in seinem Werk in Köln. Von 2024 an soll die Produktion in Köln um ein zweites neues vollelektrisches Modell erweitert werden. Die Investitionen in die neuen Elektro-Pkw der Kölner Produktion beliefen sich damit auf voraussichtlich zwei Milliarden US-Dollar. Diese umfassten zusätzlich den Aufbau einer neuen Anlage zur Montage von Fahrzeugbatterien, die 2024 mit der Produktion starten werde.
Mittelgroßer Crossover ab 2023
Bei dem ersten vollelektrischen Fahrzeug aus dem sogenannten Ford Electrification Center in Köln handele es sich um einen mittelgroßen, fünfsitzigen Crossover. Die geplante Reichweite des Modells liege bei 500 km. Der Name und das Fahrzeug selbst würden später im Jahr 2022 vorgestellt.
Bei dem zweiten Modell, das von 2024 an produziert werden soll, handelt es sich demnach um einen Sport-Crossover. Dieser dürfte allerdings etwas kleiner als das erste Modell ausfallen. Innerhalb von sechs Jahren sollen in Köln damit 1,2 Millionen Elektroautos gebaut werden. Beide Modelle basieren auf dem Modularen Elektro-Baukasten (MEB) des Volkswagen-Konzerns. "Die Vereinbarung wurde im Rahmen der strategischen Allianz von Volkswagen und Ford geschlossen, die neben der E-Mobilität auch das Geschäft mit Nutzfahrzeugen und das autonome Fahren umfasst", teilte Volkswagen mit.
Darüber hinaus will Ford sein in Europa am meisten verkauftes Pkw-Modell, den Puma, von 2024 an als reines Elektrofahrzeug auf den Markt bringen. Dieses werde dann im rumänischen Craiova produziert.
Kooperation mit türkischer Koç Holding
Ford kündigte außerdem vier neue Elektromodelle der Transit-Baureihe an. Bereits 2023 sollen demnach der Transit Custom im Ein-Tonnen-Transporter-Segment und die Großraumlimousine Tourneo Custom starten. Im Jahr 2024 folge dann die nächste Generation der kleineren Fahrzeuge, die vollelektrischen Transit Courier und Tourneo Courier.
Der Tourneo Courier, ein kompaktes Mehrzweckfahrzeug, soll ebenfalls von 2024 an als vollelektrische Version in Craiova vom Band laufen. Werk und Fertigung in Craiova sollen dabei künftig von Ford Otosan übernommen werden, einem Joint Venture zwischen Ford und der türkischen Koç Holding.
Erst Anfang März diesen Jahres hatte Ford mitgeteilt, die Elektroautosparte ausgliedern zu wollen. So wolle das Unternehmen besser gegen etablierte Automobilhersteller konkurrieren können. Unter anderem soll die neue Einheit Ford Model e schlanker sein, um schneller agieren zu können.
"Ich freue mich über das Tempo unserer Entwicklung in Europa. Dies fordert unsere gesamte Branche heraus, besser, sauberer und digitaler zu produzieren. Ford handelt fokussiert und schnell, um die Nachfrage in Europa und auf der ganzen Welt zu bedienen", sagt Firmenchef Jim Farley. Aus diesem Grund sei Ford Model e gegründet worden.
Kooperation für Batterieherstellung
Eine noch unverbindliche Absichtserklärung hat Ford mit der Koç Holding und dem koreanischen Batteriezellenhersteller SK On vereinbart. Die drei Partner wollen in der Türkei eine der größten Produktionsstätten für Nutzfahrzeugbatterien in Europa errichten. "Das Joint Venture würde seinen Sitz in der Nähe von Ankara haben und Nickel-reiche NMC (Nickel Mangan Kobalt)-Zellen für den Einbau in Batterie-Module herstellen. Die Produktion soll bereits Mitte des Jahrzehnts beginnen. Die geplante Jahreskapazität wird 30 bis 45 Gigawattstunden betragen", hieß es.
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