Spionageaffäre: Snowden hat NSA offenbar mit Standard-Webcrawler durchsucht
Mit einem konventionellen Webcrawler soll Edward Snowden laut einem Medienbericht die NSA nach Dokumenten durchsucht haben. Unterdessen wird bekannt, dass der Whistleblower einen Berliner Anwalt in sein Beratungsteam berufen hat.

Mit einem Webcrawler ähnlich dem von Google für die Indexierung von Webseiten verwendeten Googlebot soll Edward Snowden die Datenbanken der National Security Agency (NSA) nach Dokumenten durchsucht haben, mit denen er die Spionagetätigkeit der Behörde belegen konnte. Das berichtet die New York Times unter Bezug auf einen namentlich nicht genannten Mitarbeiter der NSA.
"Wir glauben nicht, dass es da eine Person gab, die am Rechner saß und nach und nach diese Massen an Material heruntergeladen hat", sagte der Mitarbeiter. Das Ganze sei weitgehend automatisch abgelaufen. Um welche Software es sich konkret handelt, ist nicht bekannt. Die Sicherheitssysteme der NSA seien nicht auf einen derart simplen Angriff vorbereitet gewesen - und das, obwohl mehr als drei Jahre zuvor bereits im Rahmen der Wikileaks-Affäre mit ähnlichen Systemen gearbeitet worden sei. Offenbar habe die NSA erstaunlich wenig aus ihren Fehlern gelernt, schreibt die New York Times.
Berliner Menschenrechtsanwalt vertritt Snowden
Gleichzeitig wurde bekannt, dass Snowden den Berliner Anwalt Wolfgang Kaleck in sein internationales Beraterteam aufgenommen hat. Kaleck ist unter anderem Generalsekretär des European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR). Die Organisation setzt sich für die Strafverfolgung von Menschenrechtsverletzungen ein. Snowden und er hätten sich bei einem dreitägigen Treffen in Moskau kennengelernt, sagte Kaleck in einem Interview mit dem Tagesspiegel.
Der Anwalt gibt sich von Snowden und seinen Zielen beeindruckt: "Demokratische und justizielle Kontrolle der Geheimdienste. Schluss mit den illegalen Praktiken. Nicht alles, was technisch möglich ist, darf auch gemacht werden. Diese Themen sind ihm von überragender Bedeutung." Kaleck soll Snowden als Zeugen bei der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe, vor einem möglichen Untersuchungsausschuss des Bundestags und bei möglichen Asyl- oder Auslieferungsverfahren juristisch beraten.
Edward Snowden wird Anfang März 2014 vor dem Innenausschuss des Europäischen Parlaments zur NSA-Affäre aussagen. Bislang sind nicht alle Details zu der Befragung geklärt - etwa, ob sie live im Fernsehen und Internet übertragen wird.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Du kannst die praktisch beliebig konfigurieren. Und hier noch rechtliches zum Thema...
Hat nix mit Gewissen zu tun. Worauf er vermutlich beiläufig anspielt ist, woher das...
Im Grunde sind jede Regierung und ihre Ausleger kriminell. Es sind einfach die Banden...
Was hat Creative mit backupscripts zu tun?