Spionage im Wahlkampf: Russland soll hinter neuem Hack von US-Demokraten stecken

Die US-Demokraten mit Präsidentschaftskandidatin Clinton sind offenbar ein weiteres Mal gehackt worden. Aber auch Russland will Opfer eines Cyberangriffs geworden sein.

Artikel veröffentlicht am , /dpa
Masken von Donald Trump und Hillary Clinton
Masken von Donald Trump und Hillary Clinton (Bild: Tomohiro Ohsumi/Getty Images)

Die US-Demokraten sind Ziel eines weiteren Hacker-Angriffs geworden. Auch auf das Wahlkampfkomitee der Demokraten im Repräsentantenhaus (DCCC) habe es eine Cyberattacke gegeben, berichtete eine Sprecherin am Freitag. Der Vorfall werde untersucht. Er weise Ähnlichkeiten zu dem Angriff auf den Parteivorstand auf, bei dem sich Hacker Zugriff zu fast 20.000 E-Mails verschafft hatten. Das DCCC unterstützt demokratische Politiker, die sich um einen Sitz im Repräsentantenhaus bewerben, im Wahlkampf

Die New York Times zitierte einen nicht namentlich genannten Ermittler, wonach der Angriff von einem russischen Geheimdienst ausgeführt worden sei. Nach Angaben der Demokraten erlangten die Hacker Zugang zu einem Programm, das Daten von Wählern analysiert. Die Datenbank hat aber keine sensiblen Angaben wie die Sozialversicherungsnummer oder Kreditkartenangaben enthalten. Das Wahlkampfkomitee Clintons geht dem Bericht zufolge davon aus, dass die Angreifer keinen Zugang zu internen E-Mails oder Sprachnachrichten erlangt hätten.

Snowden attackiert Wikileaks

Hinter dem Angriff soll wieder einmal die Gruppe Fancybear stecken. Diese Gruppe ist auch unter dem Namen APT 28 (Advanced Persistent Threat) oder Sofacy bekannt und wird unter anderem mit dem Angriff auf die Netzwerke des Deutschen Bundestages im vergangenen Jahr in Verbindung gebracht. Sie soll in Verbindung mit dem russischen Militärgeheimdienst GRU stehen.

Die Enthüllungsplattform Wikileaks hatte die Mails des Demokratischen Nationalkomitees (DNC) vor einer Woche veröffentlicht. Die E-Mails legten parteiinterne Störmanöver gegen Hillary Clintons Rivalen Bernie Sanders offen. Das sorgte für einen Skandal, der am Montag schließlich zum Rücktritt von Parteichefin Debbie Wasserman Schultz geführt hatte.

Selbst US-Whistleblower Edward Snowden kritisierte anschließend die unredigierte Veröffentlichung der Mails und Sprachnachrichten durch Wikileaks. Die Enthüllungsplattform warf Snowden anschließend vor, offenbar auf einen Straferlass durch eine künftige US-Präsidentin Clinton zu spekulieren.

Trump ruft Russland zum Hacken auf

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump erregte in der vergangenen Woche zudem Aufsehen, als er die russischen Geheimdienste dazu aufforderte, verschwundene E-Mails von Hillary Clinton zu finden. "Russland, wenn Du zuhörst, ich hoffe, dass Du es schaffst, die 30.000 fehlenden E-Mails zu finden", hatte Trump auf einer Pressekonferenz in Florida gesagt. "Ich denke, dafür werdet Ihr von unserer Presse mächtig belohnt werden." Politische Beobachter zeigten sich anschließend entsetzt über die Äußerung.

Moskau wies die Vorwürfe im aktuellen Fall zurück. Stattdessen will der russische Inlandsgeheimdienst FSB selbst einen großangelegten Fall von Cyberspionage aufgedeckt haben. Der Hackerangriff habe sich gegen etwa 20 russische Regierungsbehörden, Wissenschaftseinrichtungen, Militäranlagen und Rüstungsfirmen gerichtet, teilte der FSB am Samstag in Moskau mit.

Die in die Computersysteme eingeschmuggelte Schadsoftware ähnele vom Stil derjenigen in anderen "aufsehenerregenden Fällen von Cyberspionage" gegen Russland und andere Länder, erklärte der FSB. Der Geheimdienst habe in Zusammenarbeit mit anderen Behörden alle Opfer der Attacke aufgespürt, die Gefahr eingegrenzt und die Folgen minimiert. Weitere Details wurden nicht genannt.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Leynad 01. Aug 2016

Der übliche Medientrick, wenns was zu berichten gäbe, was der eigenen Agenda...

Dwalinn 01. Aug 2016

xD YMMD

Pjörn 31. Jul 2016

Für mich persönlich wäre es deutlich einfacher gewesen,wenn man hier nur relevante...

Meh Lindi 30. Jul 2016

Hatte Kimble schon kurz nach dem ersten Leak auf Twitter angekündigt: https://twitter.com...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Direkte-E-Fuel-Produktion
Porsches Masterplan hinter dem Verbrennerkompromiss

Der Sportwagenhersteller will künftig E-Fuels direkt im Fahrzeug produzieren. Dazu übernimmt Porsche das strauchelnde Start-up Sono Motors.
Ein Bericht von Friedhelm Greis

Direkte-E-Fuel-Produktion: Porsches Masterplan hinter dem Verbrennerkompromiss
Artikel
  1. BrouwUnie: Tesla verkauft Giga Bier zu einem stolzen Preis
    BrouwUnie
    Tesla verkauft Giga Bier zu einem stolzen Preis

    Tesla hat, wie von Elon Musk versprochen, nun eine eigene Biermarke im Angebot und verkauft drei Flaschen für knapp 90 Euro.

  2. Google: Ursache für Acropalypse-Lücke in Android seit Jahren bekannt
    Google
    Ursache für Acropalypse-Lücke in Android seit Jahren bekannt

    Eine wohl undokumentierte API-Änderung führte zu der Acropalypse-Sicherheitslücke. Das Problem dabei ist Google schon früh gemeldet worden.

  3. Sprachmodelle: Warum ChatGPT so erfolgreich ist
    Sprachmodelle
    Warum ChatGPT so erfolgreich ist

    KI-Insider Wie erklärt sich der Erfolg von ChatGPT, obwohl es nur eines von vielen Sprachmodellen und leistungsstarken KI-Systemen ist? Drei Faktoren sind ausschlaggebend.
    Von Thilo Hagendorff

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • ASUS VG27AQ1A QHD/170 Hz 269€ • Crucial P3 Plus 1 TB 60,98€ • ViewSonic VX3218-PC-MHDJ FHD/165 Hz 227,89€ • MindStar: be quiet! Pure Base 600 79€ • Alternate: Corsair Vengeance RGB 64-GB-Kit DDR5-6000 276,89€ und Weekend Sale • Elex II 12,99€ • 3 Spiele kaufen, 2 zahlen [Werbung]
    •  /