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Spielzeug ohne Schweröl: Lego will bis 2032 auf umweltfreundliche Steine umstellen

Die Umstellung auf erneuerbare Öle und Harze wird Lego viel Geld kosten. Sets sollen dadurch aber nicht noch teurer werden.
/ Oliver Nickel
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Lego stellt Steine aktuell noch zum Großteil aus Erdöl her. (Bild: Pixabay.com)
Lego stellt Steine aktuell noch zum Großteil aus Erdöl her. Bild: Pixabay.com / Pixabay License

Legosteine werden aktuell aus einem Kunststoffgranulat hergestellt, welches wiederum zu 78 Prozent aus fossilen Rohstoffen wie etwa Erdöl gewonnen wird. Das will Lego ändern: Bis zum Jahr 2026 soll die Hälfte aller Bausteine aus erneuerbaren Rohstoffen entstehen. Das können Kunststoffe aus künstlich hergestellten Ölen oder aus recyclebaren Plastikflaschen und -gegenständen sein. Bis 2032 will Lego die gesamte Steinherstellung auf nachhaltigere Kunststoffe und Harze umstellen.

Das Unternehmen wird für diesen Schritt wohl mehr Geld ausgeben müssen. Laut der Zeitung The Guardian(öffnet im neuen Fenster) wird der Schritt 70 Prozent mehr Kosten nach sich ziehen. "Das hat einen signifikanten Kostenanstieg für die Herstellung eines Legosteins zur Folge" , sagte Lego-CEO Niels B. Christiansen in einer Stellungnahme an Reuters(öffnet im neuen Fenster) . Die Kosten will das Unternehmen erst einmal selbst tragen.

Christiansen ist zwar CEO der Lego-Gruppe. Der Besitz und viele Entscheidungen liegen aber noch immer bei der Familie des Gründers Ole Kirk Christiansen.

Nachhaltigkeit für die Zukunft?

Der Enkel des Gründers Kjeld Kir Kristiansen ist Hauptaktionär und wünscht sich eine nachhaltige Herstellung von Legosteinen. "Mit einem Familienbesitzer, der auf Nachhaltigkeit bedacht ist, ist es für uns ein Privileg, dass wir für Rohmaterialien zusätzlich bezahlen, ohne Kunden dafür zu belasten" , sagte der CEO, der selbst nicht mit der Familie verwandt ist.

Es sei innerhalb eines Jahres aber auch ein vermehrtes Interesse bei anderen Unternehmen zu sehen, nachhaltige Harze und Kunststoffe für die Herstellung zu verwenden. Deshalb sehe Lego die Zusatzkosten als eine Anlage in die Zukunft.

Der Konzern machte im ersten Halbjahr 2024 800 Millionen Euro(öffnet im neuen Fenster) (6 Milliarden Dänische Kronen) Nettogewinn - ein Anstieg von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz belief sich auf 4,16 Milliarden Euro (31 Milliarden Kronen).

Erst im Herbst 2023 verwarf Lego den Plan , nachhaltige Bausteine aus alternativen Materialien herzustellen. Die Steine aus RPET genügten den Ansprüchen des Unternehmens nicht. Deshalb werden aktuell die meisten Steine noch aus fossilem Öl hergestellt.


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