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Spielentwicklung: Zielgruppe Gamer

GDC Europe 2015
Junge Männer, Kinder oder Hausfrauen? Spielentwickler müssen sich im Klaren darüber sein, für welche Zielgruppe sie arbeiten - und das ist gar nicht so einfach, so Graham McAllister im Gespräch mit Golem.de.
/ Peter Steinlechner
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Graham McAllister, Player Research (Bild: Player Research)
Graham McAllister, Player Research Bild: Player Research

Das Wort "Zielgruppe" hat manchmal einen unsympathischen Beiklang. Es klingt nach Marketing und nach kalkulierter Verkaufsmasche - aber nicht nach kreativer Begeisterung. Trotzdem ist Graham McAllister von Player Research(öffnet im neuen Fenster) der Auffassung, dass sich Spielentwickler darüber im Klaren sein sollten, für welches Publikum sie ihr Werk programmieren. Auf der GDC Europe 2015 hat er einen Vortrag zum Thema Who is Your Game for? Understanding, Defining, and Designing for Your Target Players(öffnet im neuen Fenster) gehalten.

Golem.de: Zu welcher typischen Zielgruppe gehören Sie selbst?

Graham McAllister: Ich gehöre wohl zu den Mid-Core-Spielern und beschäftige mich vor allem mit Konsolenspielen, aber auch mit einer gesunden Menge an Mobile- und PC-Titeln.

Golem.de: Sollten sich Entwickler im Normallfall auf eine sehr kleine, aber interessante Zielgruppe konzentrieren - oder besser auf ein möglichst großes Publikum?

McAllister: Ich denke, man sollte sich vor allem auf eine Kernzielgruppe konzentrieren. Wenn die nicht glücklich ist, hat man in jedem Fall ein Problem. Dazu muss man seine Kunden aber wirklich sehr gut kennen. Wir raten dazu, möglichst viel über sie zu wissen: Welche Genres mögen sie, auf welcher Plattform sind sie unterwegs, wie viele Stunden spielen sie. Viele Designentscheidungen fallen dann leichter.

Golem.de: Fällt Ihnen ein gutes Beispiel ein?

McAllister: Ja, etwa TIS-100. Das ist ein Puzzle-Game, bei dem der Spieler eine vereinfachte Version von Assembler lernt. TIS-100 richtet sich im Grunde nur an Programmierer - das macht es aber sehr gut, weil die Entwickler des Spiels ihre Zielgruppe extrem gut kennen.

Golem.de: Es ist oft zu hören, dass der Spielemarkt in immer mehr kleine Märkte zersplittert. Ist da was dran?

McAllister: Ich glaube nicht an diese Fragmentierung. Klar, es gibt immer mehr unterschiedliche Games. Aber der typische Spieler greift heute einfach zu mehr unterschiedlichen Genres, so dass es letztlich einfach mehr Auswahl gibt.


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