Spielemarkt: EU genehmigt Kauf von Activision Blizzard durch Microsoft

Ein paar Auflagen beim Cloud Gaming: Die EU-Kommission erlaubt Microsoft die Übernahme von Activision Blizzard. Wie geht es weiter?

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Cosplay auf der Blizzcon 2019
Cosplay auf der Blizzcon 2019 (Bild: Blizzard)

Microsoft darf Activision Blizzard für 68,7 Milliarden US-Dollar übernehmen – jedenfalls wenn es nach der EU geht. Die Kommission hat zwar ein paar Auflagen beim Spielestreaming gemacht. Aber wenn die Konzerne diese Bedingungen einhalten, seien die von den europäischen Kartellwächtern zuvor geäußerten genannten Bedenken "in vollem Umfang" ausgeräumt.

Die Auflagen sehen erstens vor, dass die Spieler alle Games von Activision Blizzard, die sie besitzen, ohne zusätzliche Kosten über einen Cloud-Gaming-Dienst ihrer Wahl verwenden können. Zweitens müssen diese Dienste eine kostenlose Lizenz bekommen können, die Titel von Activision Blizzard in ihr Angebot mit aufzunehmen.

Diese Regeln gelten zehn Jahre lang. Bereits im Vorfeld der Entscheidung hatte Microsoft dazu passende Deals unter anderem mit Nvidia (Geforce Now) abgeschlossen. Dem Unternehmen dürfte das kaum weh tun. Unter anderem, weil es noch ein paar Jahre dauern dürfte, bis Spielestreaming im Markt wirklich eine relevante Größe erreicht hat.

Die EU hat grundlegend anders entschieden als die Competition and Markets Authority (CMA), also die britische Kartellbehörde. Diese hat wegen des Spielestreamings ein sehr grundsätzliches Veto gegen die Übernahme eingelegt und wenig später sogar sehr ausdrücklich festgelegt, dass diese beachtet wird – etwa, indem Umgehungsmaßnahmen wie die Gründung von Tochterfirmen verboten sind.

Microsoft und Activision Blizzard gehen rechtlich gegen diese Entscheidung vor, was einige Monate dauern dürfte. Auch deshalb ist die ursprüngliche Planung, die Akquisition bis Mitte 2023 abzuschließen, nicht einzuhalten.

US-Kartellbehörde verhandelt im August 2023

Im August 2023 steht die erste große Verhandlung von der Federal Trade Commission (FTC) an. Die US-Kartellbehörde hat im Vorfeld signalisiert, mit allen rechtlichen Mitteln gegen die Übernahme vorzugehen. Ob das dann tatsächlich so kommt, ist momentan aber schwierig einzuschätzen.

Der Fokus auf Cloud Gaming kommt für viele Beobachter überraschend. Lange war es vor allem um die Frage gegangen, ob Microsoft künftig dafür sorgen könnte, dass der Systemseller Call of Duty nicht mehr auf der Playstation erscheint und die Xbox-Plattform dadurch einen Vorteil erfährt. Sony hatte auch deswegen massiv gegen die Übernahme interveniert.

Die EU-Kommission hat das Thema in ihrer Stellungnahme relativ kurz abgehandelt: "Microsoft hätte keinen Anreiz, sich zu weigern, die Spiele von Activision an Sony zu vertreiben." Und wenn das doch geschähe, "würde dies den Wettbewerb auf dem Konsolenmarkt nicht erheblich beeinträchtigen."

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