Spieleentwicklung: Capcom unterscheidet nicht zwischen Mods und Cheats

Mit Aussagen in einem für Entwickler gedachten Vortrag sorgt Capcom für Diskussionen. "Alle Mods werden als Cheats definiert - es sei denn, sie werden offiziell unterstützt" , heißt es in dem Video auf Youtube(öffnet im neuen Fenster) (ab 14. Minute). "Was sie innerhalb des Programms tun, ist nichts anderes als cheaten."
Bei vielen Gamern kommen diese Aussagen schlecht an. Normalerweise gelten Mods als eine gute Sache: Sie werden oft von gleichgesinnten Fans mit viel Leidenschaft produziert, bieten neue Inhalte und haben schon das ein oder andere Spiel vor der Bedeutungslosigkeit oder dem Vergessen bewahrt.
Capcom sieht das offensichtlich etwas anders. Zwar könnten die Mehrzahl der Mods durchaus "einen positiven Einfluss" auf das jeweilige Spiel haben. Allerdings könnten die von der Community produzierten Erweiterungen oder Änderungen auch einen höheren Support-Aufwand und damit Kosten bedeuten, etwa wenn die Mods fehlerhaft programmiert sind und einen Schaden verursachen.
Außerdem könnten Mods nach Auffassung von Capcom die Reputation des Spieleherstellers beschädigen. Damit könnte ein Vorfall aus dem Sommer 2023 gemeint sein, bei dem auf einem Turnier auf der großen Leinwand eine Figur aus Street Fighter 6 nackt gezeigt wurde. Grund war vermutlich, dass eine Nude-Mod versehentlich nicht rechtzeitig deaktiviert wurde.
Modifikationen vs. Multiplayer-Cheats
Die meisten Entwickler und Publisher sind zumindest in der Öffentlichkeit eher positiv zu Mods eingestellt. Zum einen sammeln sie damit Punkte in der Community, zum anderen können die Erweiterungen die Lebensdauer von Spielen verlängern und so für höhere Verkaufszahlen sorgen.

Auch Capcom unternimmt eigentlich nichts Besonderes, um Mods zu unterbinden. Nicht nur für Street Fighter 6 gibt es entsprechende Inhalte, sondern auch für die meisten Resident Evil. Bei Cheats im Multiplayer ist das bekanntlich anders, hier sorgen Betrüger für teils massive Probleme und wirklich hohe Kosten.



