Spielebranche: T-Mobile verlässt Activision Blizzard als Sponsor
Das Logo auf Hemden überklebt, Gewinnspiele fallen aus: Die Probleme bei Activision Blizzard haben wohl einen E-Sport-Sponsor verschreckt.

Die von Blizzard betriebenen Overwatch League und Call of Duty League haben einen Sponsor weniger: Die nordamerikanische Niederlassung von T-Mobile taucht nicht mehr als Werbepartner der beiden Ligen auf.
Wie zuerst dem Magazin Dexerto aufgefallen ist, befindet sich auf den offiziellen Webseiten der Overwatch League und der Call of Duty League kein Logo mehr. Regelmäßig in sozialen Netzwerken stattfindende Gewinnspiele mit T-Mobile fallen aus.
Anderen Medien wie Polygon zufolge wurde das Logo des Mobilfunkanbieters auf der Kleidung der Spieler überklebt. Offensichtlich hat sich T-Mobile kurzfristig zurückgezogen - was ein starker Hinweis ist, dass die internen Probleme bei Activision Blizzard der Auslöser sind. Die Sponsoren dürften für ihre Auftritte bei den Ligen ein paar Millionen US-Dollar im Jahr bezahlen.
Das Unternehmen wurde Mitte Juli 2021 vom kalifornischen Department of Fair Employment and Housing wegen sexueller Übergriffe und Diskriminierung verklagt. Das Management hat die Vorwürfe zuerst bestritten, inzwischen aber interne Probleme eingeräumt.
Blizzard-Chef J. Allen Brack musste seinen Posten verlassen, inzwischen wurde auch dem Personalchef gekündigt.
Protest gegen Anwaltskanzlei
Die Belegschaft ist allerdings nicht mit allen eingeleiteten Maßnahmen einverstanden. So haben Mitarbeiter aus mehreren Entwicklungsstudios des Konzerns laut IGN unter anderem dagegen protestiert, dass mit der Untersuchung und Aufarbeitung der Vorwürfe die Anwaltskanzlei WilmerHale engagiert wurde.
Das Problem: Die Juristen gelten als einseitig arbeitgeberfreundlich, unter anderem sollen sie bei Amazon und Uber aktiv Stimmung gegen Gewerkschaften gemacht haben. Außerdem arbeiten sie schon länger für Activision Blizzard und dürften daher eher Positionen des Managements vertreten.
Neben dem offenbar verlorenen Sponsor und den Kosten der internen Untersuchungen und Maßnahmen in den kommenden Monaten und Jahren dürften die internen Probleme aber noch auf andere Art teuer werden.
Nach einer ersten Sammelklage durch Robbins LLP hat laut Kotaku die Kanzlei Rosen Law eine ähnliche Aktion in Vorbereitung. Wieder geht es - vereinfacht gesagt - darum, dass das Management seinen Pflichten über eine ordnungsgemäße Geschäftsführung nicht nachgekommen sei, was langfristige Nachteile für Umsatz und Gewinn bedeute.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
+1