Junge Talente und der Senior-Level
Schwieriger werde es bei Positionen auf Senior-, Lead- und Director-Level. "Hier braucht man Kandidaten mit einigen Jahren an Berufserfahrung und diese am besten aus der Games-Industrie", sagt Hoffmann. "Solche Profile sind rar und bei allen Games-Unternehmen in Deutschland gesucht. Die Konkurrenz untereinander macht es dem Kandidaten zwar einfacher, aber den kleineren Unternehmen nochmal zusätzlich schwer." Remote Control hat auf seinem Stellenportal derzeit über 20 offene Jobs aufgeführt. Unter anderen sucht die Firma Senior Game Designer, Projektmanager Senior Technical Artists und Business-Development-Spezialisten für Games.
Daedalic Entertainment aus Hamburg stellt über sein Jobportal oft projektbezogen ein - aber versucht dann natürlich, die "Mitarbeiter langfristig zu halten und entsprechende Positionen im Unternehmen anzubieten", sagt Personalchefin Rositha Ruck. Ihrer Einschätzung nach ist es derzeit "schwierig, Positionen im MINT-Bereich zu besetzen. Hier entscheiden oft die Details im Anforderungsprofil darüber, ob eine bestimmte Position zeitnah besetzt werden kann."
Stellen im kaufmännischen Bereich sind ebenso wie Positionen im Bereich Marketing und in der PR einfacher zu besetzen, "da hier auch Bewerber ohne spezifische Kenntnisse der Games-Branche unter Umständen Berücksichtigung finden können."
Das Thema Ausbildung und die Situation an den Universitäten sind für die Studios enorm wichtig, aber viele Firmen sehen da noch Verbesserungspotenzial. "Es ist für uns häufig schwierig, mit Unis zusammenzuarbeiten, da die Zusammenarbeit sehr personenabhängig ist. Es gibt einige Professoren, die sich extrem stark für die Games-Branche interessieren und einsetzen und andere, mit denen die Zusammenarbeit ineffizient ist", sagt Michael Zillmer, einer der Gründer und COO von Innogames in Hamburg.
Besonderen Änderungsbedarf sieht er derzeit bei den Lehrplänen für Game Design. "Hier werden häufig eher Künstler ausgebildet und Themen wie Balancing und Monetarisierung - wenn überhaupt - nur oberflächlich angekratzt", sagt Zillmer. "Wir brauchen Game Designer, die eine komplette Spielwelt entwerfen können, und die sich auch mit der wirtschaftlichen Seite der Spieleentwicklung auseinandersetzen."
Außerdem müsse ein Game Designer im Idealfall auch ein Grundverständnis für Programmierung haben, um besser abschätzen zu können, ob seine Ideen überhaupt zeitlich umsetzbar sind. Über sein Jobportal bietet Innogames derzeit ebenfalls eine Reihe offener Posten an - Zillmer berichtet, dass "insbesondere Stellen, für die eine hohe Erfahrung erforderlich ist, momentan schwer zu besetzen" sind.
Nach Ansicht von Cryteks Andrea Hartenfeller hat sich bei Studiengängen und bei der Ausbildung viel getan: "Die Ausbildung an Hochschulen und Fachschulen wird von Jahr zu Jahr besser und wir profitieren sehr vom Austausch mit den einzelnen Einrichtungen. Auch im Bereich der Berufsausbildung tut sich Erfreuliches - etwa, dass man als Mediengestalter den Schwerpunkt 3D wählen kann. Das kommt uns sehr zugute."
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Und wozu braucht man dann die Erfahrung? Wenn nach 2 Jahren sowieso wieder alles anders...
Ging es hier jetzt um Kreativität oder um wirtschaftlich erfolgreiche Unternehmen...
so.. das scheint ja die Runde zu machen. Das Problem bleibt hierzulande aber bestehen und...
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