Spielebranche: Ex-Angestellter rechnet mit Valve ab
In der Öffentlichkeit gilt Valve (Half-Life, Steam) als vorbildhafte Firma, die Wirklichkeit scheint nicht ganz so toll zu sein: Der ehemalige Angestellte Rich Geldreich schreibt seit einigen Tagen auf Twitter, wie es hinter den Kulissen aussehen soll.

Fiese Chefs und inkompetente Vorgesetzte gibt es bei Valve nicht - eigentlich. Das Unternehmen hinter Steam sowie einigen Spielklassikern wie Counter-Strike und Half-Life beschreibt sich auf seiner Webseite stolz als "Boss-free since 1996", der einzige echte Boss ist Firmengründer Gabe Newell. Berichte auf Arbeitgeber-Bewertungsseiten und vor allem ein 2012 ins Netz gelangtes, auffallend sympathisch aufgemachtes Handbuch für neue Mitarbeiter ("Willkommen in Flachland") haben das Image weiter aufpoliert.
Ein ehemaliger Angestellter namens Rich Geldreich, der von 2009 bis 2014 bei Valve gearbeitet hat, zeichnet seit ein paar Tagen in einer großen Masse an Beiträgen auf Twitter ein anderes Bild von dem Unternehmen. Allerdings nennt Geldreich dabei Valve selten direkt beim Namen - vermutlich auch, um Rechtsstreitigkeiten vorzubeugen. Stattdessen schreibt er über "sich selbst organisierende" Unternehmen. So schreibt Geldreich, dass es bei derartigen Firmen - womit wohl konkret Valve gemeint sein dürfte - wichtig sei, schnell die zentralen Figuren zu erkennen.
Er meint damit keine klassischen Chefs, sondern nennt sie unter anderem "Company Lifers". "Dies sind manchmal abgestumpfte, arrogante Leute, die endlose Säuberungen, Durcheinander und Chaos überlebt haben." Diese Personen würden letztlich den Ton angeben, mehr oder weniger subtil die Fäden ziehen und andere manipulieren. Die internen Kämpfe würden sich laut Geldreich vor allem um interne Boni drehen und darum, keine Kündigung zu bekommen.
Geldreich schreibt, dass es immer wieder vorkomme, dass Angestellte primär aus strategischen Gründen angeheuert würden, um etwa schnell ihr Know-how zu erlangen oder um ihre Freunde anstellen zu können. Tatsächlich gibt es bei Valve wohl recht viele Kündigungen und Personalwechsel. Das Handbuch für neue Mitarbeiter sei übrigens eher eine Art PR-Maßnahme gewesen, die absichtlich geleakt worden sei.
Außerdem twittert Geldreich über weitere Phänomene aus der Softwarebranche - etwa über relativ junge Leute, die durch Übernahmen oder hohe Boni sehr schnell sehr reich werden und sich dann rasch neue Häuser und Freundeskreise zulegen. Die meisten würden aber nach Fehlinvestitionen und zu hohen Ausgaben wieder auf dem Boden der Tatsachen landen. Ob er dieses Phänomen auch speziell bei Valve beobachtet hat, ist nicht ganz klar.
Rich Geldreich macht allerdings deutlich, dass er nicht grundsätzlich gegen sich selbst organisierende Unternehmen und für klassische Hierarchien ist. Im Gegenteil, er selbst könne sich kaum vorstellen, wieder in einer Firma mit typischen Bossen und Vorgesetzten zu arbeiten.
Inzwischen ist Richman sein eigener Boss. Zusammen mit einem Partner hat er ein Startup namens Binomial gegründet, das eine selbst entwickelte Software zur Kompression von Texturen und Bildern vermarktet.
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Hast du meine Antwort noch erhalten? Auf deinen Post gestern der hier gelöscht wurde.
Gegen den Gast hat keiner was... Nur wenn er ins Wohnzimmer scheißt. Weiß gar nicht...
Fehlt nur noch der Amazon ref link in der Überschrift und ein total bescheuertes valve...
Deine Theorie koennte sogar stimmen. "Rich Geldreich" und "Richard Geldreich" liefern...