Spielebranche: Behörde stoppt Microsofts Activision-Blizzard-Deal
Laut der britischen CMA gefährdet die geplante Übernahme den Cloud-Gaming-Wettbewerb. Activision sieht das anders und könnte drastische Konsequenzen ziehen.

Seit einigen Monaten läuft bei Microsoft der Prozess, um den Spielepublisher Activision Blizzard zu übernehmen. Jetzt hat der Konzern aber wohl einen Rückschlag erlitten. Die britische Competition and Markets Authority hat die Übernahme verhindert.
Die Begründung: Microsoft habe keine ausreichend gute Lösung geliefert, um die Bedenken zur Monopolbildung völlig auszuräumen. Die CMA repräsentiert das Vereinigte Königreich und damit einen wichtigen Markt für Activision Blizzard. Deshalb ist ihre Entscheidung wichtig.
Die Behörde fokussiert sich dabei vor allem auf den Cloud-Gaming-Markt. Sie befürchtet, Microsoft könne Activision-Titel wie Call of Duty, World of Warcraft und Overwatch nur für seinen Cloud-Gaming-Dienst verfügbar machen.
Durch eine Übernahme könne zudem ein noch größerer Teil des Marktes an Microsoft fallen – zumal das Unternehmen laut CMA bereits 60 bis 70 Prozent des Cloud-Gaming-Marktes kontrolliert. Microsoft betreibt mit Xbox Cloud Gaming definitiv einen wichtigen Dienst, der diverse AAA-Spiele im Abo enthält und über Onlineserver bereitstellt.
Konsequenzen für den britischen Games-Markt
"Der Cloud-Gaming-Markt im UK wächst schnell. Die monatlich aktiven Nutzer in Großbritannien haben sich von Anfang 2021 bis Ende 2022 mehr als verdreifacht. Bis 2026 wird ein Wert von bis zu 11 Mrd. Pfund weltweit und 1 Mrd. Pfund in Großbritannien prognostiziert", schrieb die CMA in einer Stellungnahme. Cloud-Gaming brauche einen freien und wettbewerbsträchtigen Markt, um Innovationen und Auswahl zu fördern.
In einer internen E-Mail (via Financial Times) an Angestellte schrieb Activision-CEO Bobby Kotick, dass die Entscheidung zum Deal alles andere als final feststehe. Wenn die CMA-Entscheidung bestehen bleibe, werde der Konzern Konsequenzen ziehen müssen und sein Investment in die britische Gaming-Branche massiv einschränken. "Die Entscheidung entmutigt technologische Innovation und Investitionen im Vereinigten Königreich", schrieb Kotick.
Der Börsenkurs von Activision Blizzard fiel nach der Entscheidung um mehr als 11 Prozent – von 78 auf rund 70 Euro pro Anteil.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Blizzard ist verloren. Supporte lieber Hersteller die gute Spiele machen, als Hersteller...
Darum passt ja Netflix und co auch besser als Vergleich. So wie ich das 25 Buchstaben...
60-70% in einen Claudgeschäft das sonst niemand so richtig bedienen will... mal davon...
Relativ schmerzfrei? Gehts noch? Du meinst also jeder kauft dann einfach nochmal alles...
Kommentieren