Spielebranche: Baldur's-Gate-3-Macher warnt vor Elon Musks KI-Spiel

Kaum ein Thema polarisiert die Spielebranche derzeit so stark wie der Einsatz generativer künstlicher Intelligenz. Während viele Studios mit KI-Tools experimentieren, um Dialoge zu schreiben oder Grafiken zu erstellen, denkt Elon Musk bereits einige Schritte weiter.
Der Tech-Milliardär kündigte auf seiner Plattform X an(öffnet im neuen Fenster) , künftig Spiele zu veröffentlichen, die weitgehend von generativer KI entwickelt wurden.
Seine Vision: Künstliche Intelligenz soll ganze Welten und Spielmechaniken erschaffen, nahezu ohne menschliche Beteiligung. Musk sprach davon, die Art und Weise, wie Spiele entstehen, grundlegend zu revolutionieren und ein erstes Spiel noch vor Ende 2026 auf den Markt zu bringen.
In der Branche stoßen diese Pläne auf Skepsis. Michael Douse, Publishing Director beim Baldur's Gate 3-Studio Larian, bezeichnete Musks Vorstoß(öffnet im neuen Fenster) als "weiteres Cash-Grab" – also als Versuch, mit einem Trend schnell Geld zu verdienen.
Douse ist nicht grundsätzlich gegen KI
KI könne zwar hilfreich sein, um Routineaufgaben zu automatisieren oder Entwickler zu entlasten, sagte Douse sinngemäß, doch sie dürfe nicht zum Ersatz für künstlerische Leitung werden.
Die Spieleindustrie brauche keine weiteren mathematisch berechneten, psychologisch optimierten Gameplay-Schleifen, sondern mehr Ausdruck von Welten, mit denen sich Menschen wirklich verbunden fühlen – oder verbinden wollen.
Douse betonte, dass KI durchaus ihren Platz als Werkzeug habe, doch die Branche leide nicht an einem Mangel an Tools, sondern an einem Mangel an Führung und Vision. "Wir haben alle Werkzeuge der Welt, aber sie können den unglaublichen Mangel an klarer Richtung nicht ausgleichen" , so sein Fazit.
Künstliche Intelligenz werde das eigentliche Problem der Industrie nicht lösen, nämlich die fehlende kreative Leitung und den Verlust gemeinsamer Orientierung.



