Spieleabos: Game Pass ist "uninspirierend" für Entwickler

Der ehemalige Vorsitzende der Playstation Studios Shawn Layden hat keine besonders hohe Meinung von Microsofts Game Pass. Er sehe die Idee eines "Netflix für Gaming" als gefährlich an, vor allem in Bezug auf Industrie und Entwickler. Das erklärte Layden in einer Expertenrunde in einem Interview mit Games Industry.biz(öffnet im neuen Fenster) .
Layden vergleicht die Wirkung von Game Pass auf die Spieleindustrie mit Spotifys Einfluss auf die Musikbranche. Man erwarte, dass Musik kostenlos sei, und praktisch niemand sei mehr bereit, diese zu kaufen.
Musiker könnten diesen Verlust durch den Verkauf von Konzerttickets und Merchandise zwar ausgleichen, für Spiele sei dies aber nicht so einfach möglich. "Niemand möchte Geld dafür zahlen und ins Studio kommen, um Leuten beim Code-Schreiben zuzusehen," sagte Layden in einem etwas holprigen Vergleich.
Keine Anreize für große Launches und Hype-Titel
Während viele Entwickler die finanzielle Sicherheit über feste Ausschüttungen durch Game Pass schätzen, sieht Layden gerade dies kritisch. "Sie schaffen keinen Mehrwert, bringen ihn nicht auf den Markt, hoffen nicht auf einen Boom, keine Gewinnbeteiligung, keine Überschüsse und all diese schönen Dinge. Es ist einfach nur: '"Du bezahlst mir X Dollar pro Stunde, ich habe dir ein Spiel entwickelt, hier, stell es auf deine Server.'"
Durch diese fehlenden Anreizstrukturen sei die Arbeit weniger inspirierend für Spielentwickler, so Layden. Entwickler, die ihr Geld mit einem Abomodell verdienten, seien so praktisch "Gehaltssklaven" .
Auch aus Entwickler-Perspektive gibt es aktuell Kritik am Game Pass . Dieser sei aktuell nur durch Querfinanzierung seitens Microsoft profitabel, also kein nachhaltiges Geschäftsmodell. Zuletzt verloren durch Microsofts Sparmaßnahmen auch viele Spieleentwickler ihre Finanzierung.



