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Spiele-Client: Epic Games Launcher lässt Ryzen heiß laufen

Selbst als Tray-Icon provoziert der Epic Games Launcher unnötige CPU -Zyklen, was Leistungsaufnahme und Temperaturen erhöht.
Aktualisiert am , veröffentlicht am / Marc Sauter
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Der Epic Games Launcher lastet CPU und GPU unnötig aus. (Bild: Marc Sauter/Golem.de)
Der Epic Games Launcher lastet CPU und GPU unnötig aus. Bild: Marc Sauter/Golem.de

Der Epic Games Launcher führt dazu, dass AMDs aktuelle Ryzen-Prozessoren nicht ordnungsgemäß heruntertakten, was deutlich höhere CPU-Temperaturen zur Folge hat, auch wenn der Spiele-Client in den Tray-Bereich minimiert ist. Überdies hat Epic bis heute nicht dafür gesorgt, dass die Auslastung der Grafikkarte niedrig ausfällt.

Folgerichtig häufen sich bei Reddit die Beschwerden(öffnet im neuen Fenster) , welche wir nachstellen können: Unser Ryzen 9 5950X läuft mit rund 40 Grad (Tdie) im Leerlauf, sobald aber der Epic Games Launcher aktiv ist, sind es gleich 55 Grad (Tdie). Ein genauerer Blick zeigt, dass Kerne hochtakten statt im idle-Zustand zu verharren, auch liegt die CPU-Last bei 3 Prozent statt bei 1 Prozent. Hinzu kommt, dass die System-Leistungsaufnahme etwa 85 Watt statt 60 Watt beträgt.

AMD hatte bereits im Juli 2019(öffnet im neuen Fenster) den Chipsatztreiber für die Ryzen-Prozessoren dahingehend optimiert, dass niedrige Lasten wie im Hintergrund laufende Spiele-Clients herausgefiltert werden und so die CPU-Kerne nicht hochtakten lassen. Unseren Erfahrungen nach klappt das bei Battle.net, GoG Galaxy, Rockstar Games Launcher, Steam und Ubisoft Connect auch wie gewünscht - nicht aber beim Epic Games Launcher.

Auch die Grafikkarte muss ackern

Ein zusätzliches Problem ist, dass der Client die Grafikkarte anteilig auslastet, wenn er nicht minimiert wird. Unsere im Testsystem verbaute Geforce RTX 3060 Ti läuft daher bei 20 Prozent, wenngleich das keine negativen Auswirkungen hat. Der Pixelbeschleuniger verharrt im 2D-Betrieb, weshalb weder Taktraten noch Leistungsaufnahme oder Temperaturen steigen.

Dennoch ist dieses Verhalten unnötig, andere Spiele-Clients rendern ihre Oberfläche ohne eine so hohe Last. Der Epic Games Launcher nutzt das Chromium Embedded Framework (CEF), so wie unter anderem Battle.net, GOG Galaxy, Steam und Ubisoft Connect auch.

Bei Desktop-Systemen mag die höhere Leistungsaufnahme und Temperatur nur bedingt relevant sein, über einen längeren Zeitraum hinweg kostet beides jedoch Strom und eventuell wird der CPU-Lüfter lauter. Bei einem Notebook hingegen reduziert sich die Akkulaufzeit deutlich, was buchstäblich den Spielspaß verkürzt.

Nachtrag vom 30. Dezember 2020, 10:20 Uhr

Der Hotfix v11.0.2(öffnet im neuen Fenster) für den Epic Games Launcher soll das Problem eindämmen(öffnet im neuen Fenster) , wenngleich nicht komplett beheben.


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