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Spiegelstadt in der Wüste: Saudi-Arabien denkt über The Line nach

Sinkende Ölpreise zwingen Saudi-Arabien dazu, die Machbarkeit von The Line in der jetzigen Form zu prüfen. Möglicherweise gibt es Kürzungen.
/ Oliver Nickel
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The Line soll trotz der Schwierigkeiten weiter gebaut werden. (Bild: Neom)
The Line soll trotz der Schwierigkeiten weiter gebaut werden. Bild: Neom

Die 170 Kilometer lange Stadt The Line soll in der Zukunft wie eine Linie durch die Wüste Saudi-Arabiens gezogen werden und Platz für viele Menschen bieten. Das Projekt, das als autolose und hochmoderne Siedlung konzipiert ist, wird allerdings auch sehr viel Geld kosten.

Die Regierung hat nun Berater engagiert, die sich The Line noch einmal anschauen sollen. Dies ist Teil eines möglichen Strategiewechsels, um Kosten zu sparen. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Bloomberg(öffnet im neuen Fenster) mit Bezug auf Insider-Quellen. Das Problem: Aktuell niedrige Ölpreise lassen das Haushaltsdefizit des Landes anwachsen.

Die Ölindustrie sorgt für fast ein Drittel des gesamten BIP(öffnet im neuen Fenster) von Saudi-Arabien. Der Preis liegt bei aktuell etwa 66 US-Dollar pro Barrel Schweröl. Laut Bloomberg müsste der Preis pro Barrel bei 96 US-Dollar liegen, um das Budget auszubalancieren. 113 US-Dollar müssten es sein, wenn alle Projekte des Staatsoberhaupts Kronprinz Mohammed bin Salman unverändert mit einberechnet werden.

300.000 Einwohner in der Wüste

The Line wurde schon einmal zu einem kleineren Projekt skaliert. Ursprünglich sollten 1,5 Millionen Menschen bis 2030 in der Stadt wohnen können. Diese Zahl wurde auf mittlerweile 300.000 Einwohner korrigiert. Ende 2024 trat zudem der CEO des Projekts ab. Der neue Chef, Aiman Al-Mudaifer, soll es wieder auf Kurs bringen. Schließlich sollen Spiele der Fußballweltmeisterschaft 2034 weiterhin in einem Stadion auf dem Dach eines Wolkenkratzers von The Line stattfinden.

"The Line bleibt eine strategische Priorität" , sagte die Pressestelle von Neom, das für die Umsetzung des Projektes verantwortlich ist, in einer Stellungnahme an Bloomberg. "Neom konzentriert sich auf die Aufrechterhaltung des Betriebs, die Verbesserung der Effizienz und beschleunigt den Fortschritt, um der Gesamtvision und den Zielen des Projekts gerecht zu werden."


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