Sparplan bei Start-ups: Es müssen nicht immer Kündigungen sein
Am Anfang ist viel Geld da und plötzlich muss gerechnet werden. Viele Start-ups entlassen dann erst mal Leute, dabei gibt es bessere Sparmöglichkeiten.

"Wir müssen sparen" ist in der aktuellen Wirtschaftslage ein häufiger Satz in den Fluren und Meetings von Start- und Scale-ups. Die große Frage ist: Wie kann das gehen? Wie lassen sich mit möglichst wenig Auswirkungen auf das Geschäft signifikant Kosten sparen?
- Sparplan bei Start-ups: Es müssen nicht immer Kündigungen sein
- Transparenz, Assessment, Selektion
- So wurden die Einsparungspläne umgesetzt
- Das Ergebnis und Fazit
Der vermeintlich einfachste Weg ist, Leute zu entlassen. Das Geld, das man hier scheinbar spart, geht dann jedoch häufig an anderer Stelle verloren: weil die Produktivität sinkt, Key Skills verlorengehen, teaminterne Prozesse anders organisiert werden müssen – und überhaupt Reibung im Ablauf der gesamten Firma entsteht.
In meiner Zeit in der IT, am Anfang als Entwickler, dann als Team Lead/Architekt und aktuell als Interims-CTO habe ich dieses Szenario aus den unterschiedlichen Perspektiven erleben dürfen. In letzterer Position stand ich kürzlich vor der Aufgabe, 15 bis 20 Prozent der Kosten einsparen zu müssen, und möchte an diesem Beispiel zeigen, wie ich vorgegangen bin und welche Sparpotenziale genutzt wurden, ohne Kündigungen aussprechen zu müssen.
Das Szenario
Es handelte sich um ein SaaS-Startup, zwei Jahre alt, Cloud First. Die letzte Finanzierungsrunde (Series A) war vor fünf Monaten, die Investitionen daraus würden bei aktuellen Kosten noch 16 Monate reichen (Runway).
25 Personen | acht festangestellte Entwickler, zwei Freelancer, ein Head of Engineering, zwei zusätzliche Entwickler bereits eingestellt und budgetiert |
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Mitarbeiterfluktuation | ca. 10 Prozent |
Entwicklertools | Jira/Gitlab/Circle CI |
Alter der Computer-Hardware | im Schnitt 1,3 Jahre |
Aufgabe
Meine Aufgabe war es, 15 bis 20 Prozent zu sparen, um den Runway um ein bis drei Monate zu verlängern.
Ein Workshop mit dem Finance-Team ergab, dass sich die monatlichen Kosten, die der IT zugeordnet wurden (ohne Bürofläche) auf rund 130.000 Euro pro Monat beliefen. Es mussten also zwischen 19.000 und 26.000 Euro eingespart werden.
Ziel war es, möglichst keine Kündigungen auszusprechen und das Schulungs- und Weiterbildungsbudget nur im Notfall zu kürzen.
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Transparenz, Assessment, Selektion |
Oh guck mal, ein Greenhorn, das nicht mehr weiß, was "Blech" ist! Das glaubt bestimmt...
Und wieso arbeitest du dann dort und hältst das weiter künstlich am Leben?
Mir ist schon bewusst das sehr viele Firmen so arbeiten. In der heutigen Zeit ist ja...
Bei großen Unternehmen ist die Summe von 25k auch tatsächlich eher nicht bemerkbar...
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