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Sparmaßnahmen beim Chiphersteller: Intel soll Tausende Stellen streichen

Der Prozessorhersteller Intel hat bisher noch nicht zu alter Stärke zurückgefunden. Weitere Entlassungen sollen daher für Einsparungen sorgen.
/ Martin Böckmann
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CEO Pat Gelsinger will Intel wieder auf Erfolgskurs bringen. (Bild: Intel)
CEO Pat Gelsinger will Intel wieder auf Erfolgskurs bringen. Bild: Intel

Intel habe laut Informationen von Bloomberg ( via Reuters(öffnet im neuen Fenster) ) die Streichung einer vierstelligen Anzahl an Arbeitsplätzen beschlossen. Die Einsparungen sollen helfen, die derzeit schwachen Einnahmen des Prozessorherstellers zu kompensieren. Aktuell sind bei Intel rund 110.000 Stellen besetzt, was den Konzern mit weitem Abstand zum größten Chiphersteller weltweit macht.

Die Streichungen sollen bereits unmittelbar bevorstehen und könnten in wenigen Tagen angekündigt werden. Am 1. August 2024 wird Intel die Quartalszahlen für das vorherige Quartal bekanntgeben, im Zuge dessen könnte eine erste Gelegenheit bestehen, die Anleger über den geplanten Stellenabbau zu informieren.

Intel verlor in den vergangenen Jahren die technologische Überlegenheit beim Prozessordesign sowie bei der Halbleiterproduktion an AMD und TSMC und arbeitet seit der Rückkehr von CEO Pat Gelsinger daran, diesen Rückstand aufzuholen. Neben neuen CPU-Architekturen im Herbst soll eine Reihe von neuen Fabriken mit ambitionierten Zielen für die Verfügbarkeit von neuen Fertigungsprozessen dafür sorgen, dass Intel wieder Gewinne verbuchen kann.

Probleme und Chancen zugleich

Intel hat derzeit bei Desktop-Prozessoren mit Stabilitätsproblemen und einem Vertrauensverlust bei Kunden zu kämpfen. Einen Rückruf lehnte der Hersteller bisher ab , obwohl eingeräumt wurde, dass bestehende Schäden irreversibel sind. In Onlinediskussionen planen viele Intel-Nutzer, auf AMD-CPUs zu wechseln.

Durch ein großes Team für die Softwareentwicklung hat Intel allerdings Vorteile im Enterprise- und KI-Bereich, da hier auf die Anforderungen angepasste Software sowie dafür spezialisierte Hardware immer wichtiger werden.

Allein mit Software lassen sich Intels Probleme aber nicht lösen. Der Erfolg des 18A-Prozessknotens sei laut CEO Pat Gelsinger entscheidend für die kommenden Jahre, sowohl für eigene Chipdesigns als auch für Foundry-Kunden. Im CPU-Bereich wird die Energieeffizienz besonders durch die neu hinzugekommene Konkurrenz in Form von Qualcomm immer wichtiger.


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