2.400 Starlink-Satelliten kosten so viel wie drei normale Satelliten
Tatsächlich sind die Kosten für den Bau und Start der Starlink-Satellitenkonstellation mit den Kosten für den Bau von herkömmlichen geostationären Satelliten vergleichbar. So kostete es zuletzt etwa 2 Milliarden US-Dollar, um drei Viasat-Satelliten zu bauen und in den Orbit zu bringen. Bei Starlink werden die Startkosten für SpaceX auf etwa 35 Millionen US-Dollar für den Start von 60 Satelliten mit einer teilweise wiederverwendbaren Falcon 9 geschätzt. Die Satelliten sind deutlich günstiger, bei 200.000 US-Dollar pro Stück kosten 2.400 Starlink-Satelliten etwa so viel wie die drei geostationären Satelliten von Viasat. Die Baukosten für die erste Phase der Starlink Konstellation mit rund 4.400 Satelliten kostet damit knapp 4 Milliarden US-Dollar.
Dazu kommen noch die Kosten für die Bodenstationen der Endkunden. Unter Berufung auf eine anonyme Quelle soll es einen Vertrag zwischen SpaceX und der Schweizer Firma STMicroelectronics für den Bau von einer Million Dishy-McFlatface-Bodenstationen geben, der auf 2,4 Milliarden US-Dollar beziffert wird. Das sind rechnerisch 2.400 US-Dollar pro Bodenstation, für die Endkunden nur 499 US-Dollar zahlen. Für SpaceX ist es also noch ein Verlustgeschäft.
Allerdings beinhaltet der Vertrag auch den Aufbau der gesamten Fertigungsanlagen und die Anlaufkosten der Produktion. Die tatsächlichen Stückkosten pro Antenne sind schon deshalb niedriger und dürften bei weiteren Aufträgen noch weiter sinken, wenn die Technik nach der bisher laufenden Betaphase weiter verbessert und für niedrigere Baukosten optimiert wird. Es ist das erste Mal, dass sogenannte Phased-Array-Antennen in Millionen-Stückzahlen hergestellt werden sollen. Phased Arrays waren bislang teure Spezialtechnik. Es lässt sich deshalb schwer abschätzen, wie hoch die endgültigen Kosten in der Massenproduktion sein werden.
Geschäftskunden und Militär können noch mehr Umsatz bieten
Keine Abschätzung gibt es zu den Kosten des Aufbaus der Bodenstationen von Starlink selbst, den sogenannten Gateways mit denen die Verbindung zum Internet hergestellt wird. Solange noch keine Laser-Verbindungen zwischen den Starlink-Satelliten bestehen - neue Satelliten sollen erst Ende 2021 des Jahres damit ausgestattet werden - sind nur Internetverbindungen im Umkreis von einigen hundert Kilometern um jeden Gateway möglich.
Diese Kosten dürften einen Teil der restlichen 3,5 Milliarden US-Dollar von Elon Musks Schätzung darstellen, der Rest sind die Entwicklungskosten der Starlink-Satelliten, der Userterminals, der Gateways und Kosten für den Bau der jeweils notwendigen Produktionsanlagen. Business Insider schätzt, dass ungefähr 3 Millionen Endkunden für einen jährlichen Umsatz von 3,6 Milliarden US-Dollar notwendig wären, damit sich die Konstellation rechnet. Das ist nicht unrealistisch. Schon heute gibt es in den USA etwa 2 Millionen Kunden von Satelliten-Internet mit Geostationären Satelliten von Viasat und Hughesnet.
Außerdem hat SpaceX schon jetzt Verträge mit Geschäftskunden - etwa für Satellitenverbindungen mit Schiffen - und dem Militär abgeschlossen, mit denen Starlink unabhängig vom Endkundengeschäft Geld verdienen kann. Ältere Satellitenkonstellationen wie Irdium oder Globalstar wurden nach dem Bankrott der Betreibergesellschaften zu großen Teilen durch Umsätze aus Militäraufträgen finanziert. Bislang ist jeder Betreiber von Konstellationen von Kommunikationssatelliten im niedrigen Erdorbit bankrottgegangen. Elon Musk hofft, das mit Starlink vermeiden zu können.
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SpaceX: Was Starlink Deutschland bringen könnte |
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Es ist wohl nicht nur die konkrete Besiedlungsdichte - es ist auch schlicht ne Frage der...
Im schlimmsten Fall braucht man bessere Antennen die sich schneller ausrichten können...
Ich will damit nicht sagen, dass hier überall und immer Internet vorhanden ist. Wenn ich...
So sieht es aus.
Ist halt die Frage, ob diese halbe Million wirklich dringend schnelleres Internet...
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