Zum Hauptinhalt Zur Navigation

SpaceX unverzichtbar: US-Regierung kann Aufträge an Musk-Firma nicht kündigen

Nach dem Streit zwischen Musk und Trump hat sich die US-Regierung ihre Verträge mit SpaceX genauer angeschaut. Ersatz ist offenbar schwer zu finden.
/ Friedhelm Greis
14 Kommentare News folgen (öffnet im neuen Fenster)
Im November 2024 waren Musk und Trump noch unzertrennlich. (Bild: Brandon Bell/Pool via Reuters)
Im November 2024 waren Musk und Trump noch unzertrennlich. Bild: Brandon Bell/Pool via Reuters

Trotz des Streits zwischen Elon Musk und US-Präsident Donald Trump darf SpaceX seine lukrativen Regierungsaufträge offenbar behalten. Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge(öffnet im neuen Fenster) (Paywall) ergab eine Prüfung der Verträge durch die US-Regierung, dass diese für das US-Verteidigungsministerium und die Weltraumbehörde Nasa von entscheidender Bedeutung seien.

Hintergrund der Überprüfung ist das Zerwürfnis zwischen Musk und Trump, das nach Musks Ausscheiden als Berater des US-Präsidenten entstand. Der Tesla- und SpaceX-Chef kritisierte Anfang Juni 2025 die hohe Neuverschuldung durch Trumps Haushaltsgesetz. Der US-Präsident drohte damals : "Der einfachste Weg, in unserem Haushalt Milliarden und Abermilliarden von Dollar einzusparen, ist die Beendigung von Elons staatlichen Subventionen und Verträgen. Ich war immer überrascht, dass Biden das nicht getan hat!"

Behörden mussten Tabelle ausfüllen

Laut Bericht des Wall Street Journal forderte bereits wenige Tage später ein hochrangiger Beamter der General Services Administration (GSA) das Verteidigungsministerium auf, eine Tabelle mit allen aktuellen SpaceX-Verträgen und anderen geschäftlichen Vereinbarungen auszufüllen. Das gehe aus einer E-Mail vom 9. Juni 2025 hervor, die der Zeitung vorliege. Darin habe der Regierungsbeamte Josh Gruenbaum erklärt, die Daten an das Weiße Haus weiterzugeben.

Dem Bericht zufolge stellte Gruenbaum ähnliche Anfragen zu SpaceX-Verträgen an die Nasa sowie eine Reihe weiterer Bundesbehörden. Die Tabellen enthielten den Wert der SpaceX-Verträge und die Frage, ob ein Konkurrent die gleiche Aufgabe effektiver erfüllen könnte, schreibt die Zeitung unter Berufung auf einen weiteren Regierungsbeamten.

Keine Alternative verfügbar

Anstatt die SpaceX-Verträge nach Prüfung der Daten zu kündigen, sei die US-Regierung zu dem Schluss gekommen, dass die meisten Verträge für die Missionen des Verteidigungsministeriums und der Nasa von entscheidender Bedeutung seien. Einer der Beteiligten habe jedoch gesagt, dass zumindest einige SpaceX-Verträge einer weiteren Prüfung unterzogen werden könnten.

Die Überprüfung habe der US-Regierung gezeigt, wie sehr die Behörden auf die hochentwickelte Technik des Unternehmens angewiesen seien. Derzeit gebe es nur begrenzte Alternativen für viele Raketenstarts und Satellitendienste im erdnahen Orbit.

Dem Bericht zufolge weitete die US-Regierung die Zusammenarbeit mit SpaceX aufgrund der Technologie und der Preise des Unternehmens aus. Sie habe andere Raumfahrtunternehmen zwar gedrängt, zu SpaceX aufzuschließen, und Verträge entworfen, um den Wettbewerb anzukurbeln. Viele Konkurrenten müssten jedoch noch Schwierigkeiten überwinden, um ihre eigenen Raumfahrzeuge und Satelliten zu entwickeln undan den Start zu bringen.


Relevante Themen