SpaceX: Start erfolgreich, Rakete kaputt
Eine Falcon 9 hat zwei vollelektrische Satelliten in den Orbit gebracht. Der Zustand der gelandeten Rakete auf dem Schiff ist derweil unklar. Laut SpaceX wurde sie bei der Landung zerstört.

Eine Falcon-9-Rakete von SpaceX hat am Mittwoch erfolgreich zwei vollständig elektrisch angetriebene Satelliten in den Orbit gebracht.
Der Start vom Cape Canaveral war pünktlich und verlief reibungslos, aber das Landemanöver auf dem Schiff "Of course I still love you" misslang. Eines von drei Triebwerken entwickelte beim letzten Bremsmanöver der Landung zu wenig Schub, wodurch die Raketenstufe einen zu großen Geschwindigkeitsüberschuss hatte.
Der Livestream zeigte vor Abbruch der Verbindung eine (noch) aufrecht stehende Rakete, mit Flammen und Rauch von brennendem Restkerosin der Triebwerke. Videoaufnahmen vom weiteren Verlauf sollen veröffentlicht werden, sobald sie vom Schiff geborgen wurden.
Ein erstes Satellitenbild wurde schon 40 Minuten nach der Landung aufgenommen und veröffentlicht, das ebenso eine stehende Rakete vermuten lässt.
Die beiden Satelliten wurden dennoch erfolgreich in einem etwa 65.000 Kilometer hohen, elliptischen Orbit ausgesetzt. Tatsächlich müssen die Satelliten in einen 36.000-Kilometer-Orbit gelangen. Solche supersynchronen Orbits helfen, die restliche Bahnneigung leichter auszugleichen, weil die Satelliten nicht vom Äquator aus gestartet werden. Am erdfernsten Punkt der Bahn bewegt sich der Satellit so noch langsamer. Je langsamer er sich bewegt, desto kleiner ist der nötige Aufwand, die Bahnneigung zu verändern.
Halb so schwer bei gleicher Leistung
Die Satelliten stammen noch aus einem Vertrag mit Boeing aus dem Jahr 2012 über den Start von vier Satelliten mit dem vollelektrischen BSS-702SP-Satellitenbus. Die ersten beiden Satelliten hatte SpaceX schon im März 2015 gestartet.
Es sind die ersten kommerziellen Satelliten, die ausschließlich elektrische Antriebe benutzen, um ihren Orbit zu erreichen und ihre Position zu halten. Die beiden Satelliten wiegen zusammen etwa 4,3 Tonnen, so viel wie ein einziger ähnlich leistungsfähiger Satellit herkömmlicher Bauart. Einer der beiden Satelliten wurde für den Flug mit einer Tragestruktur für den anderen Satelliten konstruiert, so dass sie wie ein Satellit normaler Größe gestartet werden konnten. Ansonsten müssten sie mit zwei Raketen gestartet werden oder bräuchten einen speziellen Adapter.
Die elektrischen Ionentriebwerke benötigen mit einem spezifischen Impuls von 3.400 Sekunden weniger als ein Zehntel der Treibstoffmenge chemischer Triebwerke. Ein typischer Wert herkömmlicher Satellitentriebwerke liegt bei 317 Sekunden.
Wegen des geringen Schubs der Triebwerke wird es aber statt etwa sechs Wochen ungefähr sechs Monate dauern, bis die Satelliten den Betrieb in ihrem endgültigen Orbit aufnehmen können.
Die Entwicklung dieser Technologie geht bereits auf die 1960er Jahre zurück und wurde inzwischen mehrfach für den Betrieb von Raumsonden wie Smart One, Hayabusa oder Dawn eingesetzt.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Man sollt noch hinzufügen, dass die Rakete naturgemäß strukturell auf genau diesen...
Hast du eine Insel? Zudem muss die auch noch in Äquatornähe liegen, denn nur dort können...
Leider wird in dieser Diskussion genauso wie in manch anderen Berichterstattungen in den...
Das Schiff schwankt schon ganz schön. Aber bei den letzten Missionen war der Seegang...