Beim Wiedereintritt kam es zur Explosion
Wenig später kam es zudem während des Wiedereintritts zu einer Explosion im Inneren der hinteren Triebwerksverkleidung, die dort weitere Schäden hinterließ, was den Verdacht eines nicht von den Kameras gezeigten Treibstofflecks bestärkt. Die drei zentralen Raptor-Triebwerke waren bei diesem Flug jedoch erstmals mit einer verstärkten Schutzverkleidung ausgestattet, die eine starke Beschädigung oder Zerstörung der drei Triebwerke bei dieser Explosion verhinderten, anders als bei den vergangenen Flügen.
Die ohnehin beschädigte Steuerflosse, aber auch die gegenüberliegende Flosse, brannten beim Wiedereintritt teilweise durch. Dennoch überstanden sie den Flug durch die Atmosphäre, inklusive des anschließenden Landemanövers. Der Zustand des Hitzeschutzschildes lässt sich schwer beurteilen. Es wurde mit einer ablativen Zusatzschicht ausgestattet, die eine orangefarbene Färbung auf dem Starship hinterließ, aber wohl bei jedem Flug erneuert werden müsste. Vermutlich handelt es sich um ein Material wie SPAM (SpaceX Ablative Material)(öffnet im neuen Fenster) , das auch bei den Dragon-Raumschiffen verwendet wird und ähnliche Verfärbungen verursacht.
Starship hatte keine Reserven für echte Landungen
Das Landemanöver war kurz und endete mit dem Umkippen des Starships und anschließender Explosion beim Aufprall auf die Wasseroberfläche. Zuvor zeigte das Landemanöver keinerlei Andeutung der Simulation eines schwebenden Auffangens am Landeturm. Der Booster zeigte hingegen eine solche Simulation vor seiner Landung im Meer. Das deutet auf fehlende Treibstoffreserven für solche Manöver hin, die zu Testzwecken vor dem ersten Auffangmanöver dringend durchgeführt werden müssten.
Hätte das Starship ein echtes Landemanöver durchgeführt, wäre es anschließend in einem unbenutzbaren Zustand gewesen, mit schweren Schäden an den Steuerflossen, dem Hitzeschutzschild und der Triebwerkssektion. Außerdem ging der Booster wegen Leistungsmangel geplant verloren, trotz der kaum nennenswerten Testnutzlast des Starship 2, das planmäßig 100 Tonnen in einen 500 km hohen Orbit transportieren können sollte.
Von der versprochenen schnellen und vollständigen Wiederverwendbarkeit ist das Starship sehr weit entfernt. Aber selbst von einfacher Zuverlässigkeit kann noch nicht gesprochen werden, nachdem nun Treibstofflecks mit Feuer und Explosionen bei allen Flügen des Starships der Version 2 auftraten.
Nachtrag vom 27. August 2025, 16:43 Uhr
In der Meldung stand ursprünglich, dass die beschädigten Steuerflossen beim Landemanöver mechanisch instabil waren. Das war eine Fehlinterpretation während des Livestreams in der Nacht und wurde korrigiert.
Zur Verfärbung des Hitzeschutzschildes wurde ein Hinweis auf SPAM (SpaceX Ablative Material) hinzugefügt.



