SpaceX: Nur noch eine Million US-Dollar für einen Satelliten
Es geht noch viel billiger. Nur drei Wochen nach dem Mitflugprogramm für Kleinsatelliten senkt SpaceX die Preise nochmals drastisch und will Flüge monatlich anbieten statt jährlich. Es ist eine Revolution im Orbit, wenn es dabei bleibt.

Nur noch eine Million US-Dollar verlangt SpaceX für den Start eines 200 kg schweren Kleinsatelliten. Vor nur drei Wochen sollte der Start eines solchen Satelliten noch 3 Millionen US-Dollar kosten. Außerdem sollen die Flüge nicht mehr einmal pro Jahr, sondern jeden Monat stattfinden. Die Kleinsatelliten werden dabei unter anderem als Passagiere bei den Starts der Starlink-Satelliten mitfliegen und im gleichen Orbit ausgesetzt.
- SpaceX: Nur noch eine Million US-Dollar für einen Satelliten
- Für SpaceX steht nicht viel auf dem Spiel
Schon das erste Angebot von Mitfluggelegenheiten von SpaceX unterbot die Preise aller anderen Anbieter am Markt um die Hälfte. Aber mit Starts, die nur einmal pro Jahr stattfinden sollten, war das Angebot zu unflexibel und die Startpreise immer noch zu hoch, um für die viel flexibleren Anbieter eine ernsthafte Konkurrenz darzustellen. Mit dem neuen Angebot und monatlichen Starts ändert sich das drastisch.
Zum Vergleich: Das Angebot von SpaceX liegt bei 5.000 US-Dollar pro Kilogramm. Der bisher übliche Marktpreis für Mitfluggelegenheiten liegt bei rund 30.000 US-Dollar pro Kilogramm, bei kleineren Satelliten sind die Preise noch höher. Für eine Million US-Dollar konnte bisher gerade einmal ein 20 kg schwerer Cubesat in den Orbit gebracht werden, SpaceX startet Satelliten mit der zehnfachen Masse zum gleichen Preis. Dabei könnte ein solcher Satellit bei Bedarf auch selbst mehrere Cubesats mitführen und aussetzen.
Das Angebot ist kein Dumping-Preis
Bei dem Angebot handelt es sich dennoch nicht um Dumping-Preise. SpaceX bietet die teilweise wiederverwendbare Falcon-9-Rakete seit längerem für rund 50 Millionen US-Dollar pro Start an, bei einer Nutzlast von rund 16 Tonnen in die angestrebten niedrigen Erdorbits. Das entspricht Startpreisen von unter 3.200 US-Dollar pro Kilogramm. Allerdings ist zum Start von vielen kleinen Satelliten mit einer Rakete eine Trägerstruktur nötig, die selbst etwa ein Drittel der Gesamtmasse ausmachen kann, so dass die effektiven Startkosten etwas höher liegen.
Das Angebot ist außerdem so aufgebaut, dass SpaceX minimalen Verwaltungsaufwand hat. Die Raketen starten in einem festgelegten Zeitplan. Auf Satelliten, die dann nicht startbereit sind, wird nicht gewartet, sie fliegen nicht mit. Das schafft Planungssicherheit für den Anbieter wie auch für die restlichen Kunden, die nicht auf andere verspätete Satelliten warten müssen. Bei rechtzeitiger Ankündigung der Verspätung zahlen die Kunden dabei nur eine Umbuchungsgebühr von 10 Prozent des Startpreises. Welche Gebühren sonst noch anfallen können, steht allerdings nicht auf der Seite.
Für 2020 und 2021 hat SpaceX insgesamt 29 Missionen angekündigt. Ab April 2020 soll monatlich ein Flug in einen Orbit mit mittlerer Bahnneigung stattfinden, zusammen mit den Starlink-Satelliten. Deren Umlaufbahnen führen etwa bis in die nördlichen Breiten von Deutschland und nach Süden bis Feuerland, an der südlichen Spitze von Südamerika. Der erste Flug, im März 2020, führt allerdings in einen sonnensynchronen Orbit, der die gesamte Erdoberfläche abdeckt. Pro Jahr sollen drei bis vier dieser Missionen stattfinden.
Für die Konkurrenz dürften die häufigen Starts und äußerst niedrigen Preise zum Existenzproblem werden. Dafür dürfte ein neuer Markt für billige Satelliten entstehen.
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Für SpaceX steht nicht viel auf dem Spiel |
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Wasserstoff-Rakete? An welche denkst Du da?
Dafür brauchts nicht die USA. Solange sie gegen Coaler keine Gesetze bringen, halte ich...
da brauchst du keinen schub um zurückzukehren. Du brauchst nur schub um von einem ORbit...
Damn it. hab ich wohl übersehen :-( Aber ksp hat eine doppelnennung verdient :-)