Zum Hauptinhalt Zur Navigation

SpaceX: Nächster Starship-Prototyp geplatzt

Neue Technik gibt es nicht ohne Rückschläge: Bei der Entwicklung des neuen Raumschiffs von SpaceX ist ein weiterer Prototyp zerstört worden. Videos zeigen aber, dass der Tank diesmal im unteren Bereich platzte und nicht wie zuletzt am Deckel.
/ Frank Wunderlich-Pfeiffer
26 Kommentare News folgen (öffnet im neuen Fenster)
Das Starship soll einmal zum Mars fliegen. (Bild: SpaceX)
Das Starship soll einmal zum Mars fliegen. Bild: SpaceX

SpaceX entwickelt das Starship, um nach der Falcon-9-Rakete den nächsten großen Schritt in der Technik machen zu können. Nun ist bei Drucktests mit flüssigem Stickstoff ein weiterer Prototyp geplatzt. Anders als beim ersten gescheiterten Test platzte der Tank diesmal im unteren Bereich und nicht an den Schweißnähten am Deckel, die bisher der größte Schwachpunkt waren. Der flüssige Stickstoff simuliert den ähnlich kalten Treibstoff aus flüssigem Methan und Sauerstoff.

Obwohl viele moderne Raketen wie auch die Falcon 9 aus Aluminium gebaut werden, entschied sich SpaceX für die Konstruktion aus Stahl. Neben dem niedrigeren Preis und der einfacheren Verarbeitung soll vor allem die höhere Hitzebeständigkeit im Vergleich zu Aluminium oder Kohlefaser bei der Wiederverwendung helfen. Außerdem soll Stahl bei sehr tiefen Temperaturen weniger an Festigkeit verlieren, was den Nachteil der höheren Dichte von Stahl wieder ausgleicht.

Die Starship-Prototypen werden aus viel dünnerem Stahlblech als der Starhopper konstruiert, der zu Vortests von Konstruktion und Steuerungsprinzipien diente und zuletzt einen spektakulären Testflug auf über 100 Meter Höhe unternahm. Statt 12,5 Millimeter dickem Stahl sollen nur noch 2 bis 4 Millimeter dicke Bleche verwendet werden,(öffnet im neuen Fenster) was neue Konstuktionsmethoden nötig macht, um dennoch die Stabilität zu gewähren. Die Konstruktion hat SpaceX offensichtlich noch nicht vollkommen im Griff.

Zeitgleich mit den Tests der Tankkonstruktion nahm SpaceX einen neuen Triebwerksteststand in Texas in Betrieb. Dort können die methanbetriebenen Raptor-Triebwerke des Starships auch in der senkrechten Position getestet werden statt nur waagerecht wie bisher. Nach den optimistischsten Zeitplänen sollte das erste Starship bereits im März oder April den ersten Flug ins Weltall unternehmen. Allerdings stand schon bei der Präsentation des ersten Prototyps im September 2019 fest, dass diese Pläne nur realistisch sind, wenn alle Tests reibungslos ablaufen.


Relevante Themen