SpaceX: Feuerball beim ersten Starship Test mit 33 Triebwerken
Schäden und brennende Testanlagen waren das Ergebnis des ersten gleichzeitigen Tests aller Triebwerke der Super-Heavy-Trägerrakete des Starships.

SpaceX hat überraschend den ersten gleichzeitigen Test aller 33 Raptor-Triebwerke durchgeführt, mit deren Hilfe die Super-Heavy-Trägerrakete das Starship in den Orbit fliegen soll. Nach Aussagen von Elon Musk auf Twitter entzündete sich dabei ungeplant eine größere Menge Methantreibstoff in der Luft, was zu einem großen Feuerball und Schäden an den Testanlagen führte. Der Test war auf dem Livestream von Nasaspaceflight.com zu sehen, auf dem alle Testvorgänge von SpaceX in Texas verfolgt werden können.
Das Auftreten eines solchen Feuerballs ist nicht ungewöhnlich bei der Verwendung von Treibstoffen, die bei normalem Luftdruck gasförmig sind. Bei Starts der Delta-IV-Heavy-Raketen kam es durch Wasserstoffaustritt aus den drei RD-68 Triebwerken regelmäßig zu großen Feuerbällen, deren Hitze die orange Isolation der Wasserstofftanks verkohlten. Aber auf die Größe und Gewalt des Feuerballs beim Test der 33 Raptor-Triebwerke war SpaceX offensichtlich nicht vorbereitet.
Der Grund war wohl die spezielle Form des Triebwerktests, ein Spin-Start-Test, bei dem die Turbinen der Treibstoffpumpen schon vor der Zündung der Vorverbrenner mit Druckgas auf die volle Drehzahl gebracht werden. Dabei wird ohne Zündung unverbrannter Treibstoff freigesetzt. In Zukunft sollen solche Tests nicht mehr mit allen 33 Triebwerken gleichzeitig durchgeführt werden.
Zwischenfälle gehören zum Testprogramm
An der Trägerrakete selbst sollen nach ersten oberflächlichen Untersuchungen keine größeren Schäden auf getreten sein. Anders war es bei den umliegenden Anlagen, die teilweise Feuer fingen und gelöscht werden mussten. Wie bei allen Tests des Starships wurde das Gelände zuvor evakuiert, so dass zu keinem Zeitpunkt Menschen in Gefahr gerieten.
Nachdem einige der größten Hürden zur Erlangung der Startgenehmigung für das Starship überwunden wurden, will SpaceX offenbar schnellstmöglich die noch ausstehenden Tests der Raketen durchführen. Dabei kam es auch schon in der Vergangenheit bei Tests für die Falcon 9 oder Starship immer wieder zu Zwischenfällen, deren Ursachen aber im Verlauf der Testserie beseitigt wurden. Nach derzeitiger Planung sollen im Jahr 2025 Menschen mit dem Starship auf dem Mond landen, allerdings gilt dieser Zeitplan auch von Seiten der Nasa als sehr optimistisch.
Nachtrag vom 12. Juli 2022, 16:14 Uhr
Aufgrund einer, inzwischen gelöschten, missverständlichen Aussage von Elon Musk auf Twitter besagte die Meldung ursprünglich, dass auch die Zündung der Triebwerke geplant war. Das war nicht der Fall.
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Jepp :D
Scott Manley hat's hierher zurück verfolgt. Zündquelle etwas ausserhalb am Boden, aber...
Nicht, das ich ihnen das göhne, aber wie Musk schon mal sagte: rockets like to...
der Hauptunterschied ist, das die Triebwerke der N-1 vorher nicht getestet werden...
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