SpaceX: DragonXL soll Raumstation im Mondorbit versorgen
Größere Frachter sollen mit größeren Raketen eine kleinere Raumstation versorgen, die weiter weg ist. SpaceX bekommt einen Teil eines 7-Milliarden-Dollar-Auftrags.

SpaceX soll den Lunar Gateway mit Fracht versorgen, sobald die kleine Raumstation im Mondorbit aufgebaut ist. Die Nasa hat dafür einen ersten kommerziellen Vertrag an die Firma vergeben. SpaceX wird dafür einen neuen Raumfrachter entwickeln, den das Unternehmen als DragonXL bezeichnet. Er soll mit Hilfe einer Falcon-Heavy-Rakete in einen hohen Erdorbit gebracht werden und von dort aus mit den eigenen Triebwerken weiter in den Mondorbit fliegen.
Nach Aussagen von SpaceX wird der vergrößerte Dragon-Frachter eine Nutzlast von über fünf Tonnen zum Lunar Gateway bringen. Details zu dessen Konstruktion wurden nicht genannt. Aus den Angaben und den gezeigten Bildern lässt sich aber ableiten, dass der Frachter kein Hitzeschutzschild hat und nur zur einmaligen Verwendung gedacht ist. Wahrscheinlich wird ein Teil der für den einfachen Dragon-Frachter entwickelten Technologie beim DragonXL wiederverwendet. Er soll sechs bis zwölf Monate am Lunar Gateway verbleiben, bis er entsorgt wird.
Die Dragon-Frachter, die bislang die internationale Raumstation ISS versorgten, blieben nur einen Monat im All. Sie transportierten nie mehr als zwei Tonnen Nutzlast im Inneren der Druckkapsel, obwohl sie theoretisch sechs Tonnen hätten transportieren können. Das kleine Volumen in der Rückkehrkapsel begrenzte die praktische Nutzlast. Der DragonXL Frachter mit Nutzlast dürfte beim Start wenigstens zehn Tonnen wiegen, noch ohne den nötigen Treibstoff für den Flug in den Mondorbit. Aus den Leistungsdaten der Falcon Heavy lässt sich ableiten, dass SpaceX wohl nur die beiden Seitenbooster der Schwerlastrakete wiederverwenden können wird.
In dem Vertrag garantiert die Nasa, dass mindestens zwei Frachtflüge von SpaceX durchgeführt werden sollen. Der Vertrag mit SpaceX kann über einen Zeitraum von 15 Jahren verlängert werden, genauso wie alle weiteren Verträge, die mit anderen Anbietern abgeschlossen werden. Für alle Frachtverträge zusammen steht der Nasa in diesen 15 Jahren ein Budget von sieben Milliarden US-Dollar zur Verfügung. Details zum SpaceX-Vertrag wurden nicht veröffentlicht.
In der offiziellen Planung im Artemis-Raumfahrtprogramm sollte der Lunar Gateway im Jahr 2024 fertiggestellt sein und als Zwischenstation zur ersten Mondlandung dienen. Um den Zeitplan zu halten, wurde die Nutzung des Gateways aber nicht mehr als notwendiger Bestandteil der Mondlandung vorgeschrieben. Allerdings steht derzeit der Betrieb in der Nasa wegen der Coronavirus-Pandemie still, weshalb der ohnehin schon optimistische Zeitplan wohl nicht eingehalten werden kann. Außerdem hängt das Artemis-Programm von der politischen Unterstützung der US-Regierung ab, deren Stabilität in nächster Zeit wohl auch nicht garantiert werden kann.
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Die Anzahl der Docking-Plätze ist halt vermutlich begrenzt.
Das erhöht die Komplexität der Missionen aber sicherlich nicht unerheblich. Ich vermute...
Moin, Ja ich meinte einen Mondorbit, aber das mir den Schwerkraft Problemen war mir nicht...