SpaceX: Defekte Strebe verursachte Raketenexplosion

Eine defekte Halterung hat wohl die Explosion der Trägerrakete von SpaceX im Juni ausgelöst. Das hat SpaceX-Chef Elon Musk bekanntgegeben. Durch den Unfall verzögert sich das Startprogramm des US-Raumfahrtunternehmens um mehrere Monate.

Artikel veröffentlicht am , /dpa
Explosion der Raumfähre Dragon (28. Juni 2015): Erstflug der Falcon Heavy verzögert sich
Explosion der Raumfähre Dragon (28. Juni 2015): Erstflug der Falcon Heavy verzögert sich (Bild: Nasa)

Eine gebrochene Stahlstrebe ist mutmaßlich die Ursache für die Explosion der Falcon-9-Trägerrakete im vergangenen Monat gewesen. Das hat Elon Musk, Chef des US-Raumfahrtunternehmens Space Exploration Technologies (SpaceX) erklärt. Die Untersuchung sei aber noch nicht abgeschlossen.

Die etwa 60 Zentimeter lange und drei Zentimeter dicke Strebe habe zur Befestigung eines Heliumbehälters gedient. Nachdem sie gebrochen sei, sei der Behälter wahrscheinlich herausgeflogen und explodiert.

Das Helium wird dazu genutzt, den Druck in den Sauerstofftanks aufrechtzuerhalten: Die Falcon 9 wird mit flüssigem Sauerstoff betrieben. In dem Maße, in dem der Treibstoff verbrannt wird, wird Helium in den Tank geleitet.

Eine Strebe hielt nicht stand

Die Strebe sei für eine Belastung von mehr als 4.500 Kilogramm ausgelegt gewesen. Sie habe aber bei nur rund 900 Kilogramm versagt. "Das ist nichts, was jemals hätte schiefgehen sollen", sagte Musk in einer Telefonkonferenz am Montag. "Es sieht so aus, als sei die Strebe fehlerhaft hergestellt worden." In Zukunft werde SpaceX jede Strebe einzeln testen.

Die Trägerrakete Falcon 9 sollte die Raumfähre Dragon ins All bringen. Die Dragon hatte rund 2.000 Kilogramm Nachschub und wissenschaftliche Geräte für die Internationale Raumstation (International Space Station, ISS) geladen.

Dragon bei Explosion nicht zerstört

Die Dragon hätte möglicherweise gerettet werden können, wenn sie ihren Fallschirm ausgelöst hätte, sagte Musk. Sie habe noch mit der Bodenstation kommuniziert, bis sie hinter dem Horizont verschwunden sei.

Die Dragon V2, die künftig auch Astronauten zur ISS und wieder zur Erde transportieren soll, wird mit einem Rettungssystem ausgestattet sein: Sie hat Raketen, die in einem Notfall zünden und die Kapsel von der Trägerrakete wegbringen. Hinzu kommt eine Software, die nach einer Trennung von der Rakete den Fallschirm auslöst.

Kapsel bekommt neue Software

Die erste Dragon verfüge jedoch weder über Raketen noch über diese Software, sagte Musk. Sie hätten beschlossen, die Software, die für die Dragon V2 gedacht sei, auch in die erste Dragon zu übertragen, "damit sich das Raumschiff, wenn so etwas in Zukunft noch einmal passiert, selbst retten kann".

Wegen der Ermittlungen werde sich der nächste Flug der Dragon verzögern. Frühestens im September werde SpaceX wieder einen Transport zur ISS ausrüsten. Auch der Erstflug der Falcon Heavy, einer größeren Version der Falcon 9, verschiebt sich: Statt noch in diesem wird sie voraussichtlich erst im kommenden Jahr erstmals starten.

Es war der dritte Verlust eines ISS-Versorgungsfrachters in acht Monaten: Ende April war ein russischer Progress-Transporter außer Kontrolle geraten und in der Atmosphäre verglüht. Ende Oktober 2014 explodierte ein Cygnus-Frachter des US-Raumfahrtunternehmens Orbital Sciences beim Start.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Eheran 22. Jul 2015

Selbstverständlich wird dabei Hitze frei. Nur eben nicht im ersten Reaktionsschritt, wo...

Edmund Himsl 21. Jul 2015

erklärung?

AndyMt 21. Jul 2015

right :-). "Fly safe"

Edmund Himsl 21. Jul 2015

bei einem bemanten flüg wäre dragon einfach davon geflogen und im wasser gelandet...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Cordic-Algorithmus erklärt
Mit Addition und Bitschubserei komplexe Berechnungen lösen

Algorithmus des Monats Wie berechnen Computer eigentlich Winkel- und Exponentialfunktionen? Wir stellen einen Algorithmus mit geringem Schaltungsaufwand vor.
Von Johannes Hiltscher

Cordic-Algorithmus erklärt: Mit Addition und Bitschubserei komplexe Berechnungen lösen
Artikel
  1. Internet zu langsam: Sonderkündigungsrecht bleibt trotz Preisnachlass bestehen
    Internet zu langsam
    Sonderkündigungsrecht bleibt trotz Preisnachlass bestehen

    Die Deutsche Telekom wollte das Sonderkündigungsrecht aushebeln, weil ein Preisnachlass gewährt wurde. Das hat ein Gericht nicht zugelassen.

  2. Update für Google Maps: Google Street View kehrt nach Deutschland zurück
    Update für Google Maps
    Google Street View kehrt nach Deutschland zurück

    Nach 13 Jahren aktualisiert Google die Straßenfotos für Street View. Dafür verschwindet zuerst das gesamte alte Bildmaterial.

  3. Remedy Entertainment: Alan Wake 2 hat einen ungewöhnlichen Kampagnen-Aufbau
    Remedy Entertainment
    Alan Wake 2 hat einen ungewöhnlichen Kampagnen-Aufbau

    Zwei Hauptfiguren, zwei Kampagnen - aber die spielt man nicht einfach nacheinander: Entwickler Remedy Entertainment hat über Alan Wake 2 gesprochen.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • MindStar: Corsair Crystal 570X RGB Mirror 99€, be quiet! Pure Base 500 59€, Patriot Viper VENOM RGB DDR5-6200 32 GB 109€ • Acer XZ322QUS 259€ • Corsair RM750x 108€ • Corsair K70 RGB PRO 135€ • PS5-Spiele & Zubehör bis -75% • Chromebooks bis -32% • NBB: Gaming-Produkte bis -50% [Werbung]
    •  /