SpaceX: Bis zu 400 Starship-Starts unter Trump-Regierung möglich

Die SpaceX-Präsidentin Gwynne Shotwell wäre nicht überrascht, wenn das Unternehmen in den nächsten vier Jahren 400 Starship-Starts durchführen würde. Dies sagte sie laut einem Bericht des Wall Street Journals (WSJ) am 15. November 2024(öffnet im neuen Fenster) auf einer Investorenveranstaltung.
Das private Raumfahrtunternehmen SpaceX führte bisher sechs Starts seines Starship-Raumschiffs durch. Unter der zweiten Präsidentschaft von Donald Trump könnte sich die Startfrequenz drastisch erhöhen.
Die leistungsstarke Rakete, die Musk für zukünftige Missionen zum Mars nutzen will, befindet sich noch in der Entwicklung, und die Ingenieure müssen zahlreiche technische Hürden überwinden, bevor sie einsatzbereit ist.
Hoher Druck seitens der US-Behörden
Die US-Raumfahrtbehörde Nasa macht zudem Druck und will noch Anfang 2025 ein Tankmanöver zwischen zwei Starship-Raumschiffen in der Erdumlaufbahn sehen. Zudem soll der Zeitplan für die nächste amerikanische Mondlandung mit Besatzung, die Artemis-III-Mission , eingehalten werden.
Das Erreichen von etwa 100 Starship-Flügen pro Jahr würde SpaceX unter Druck setzen, Hardware zu produzieren und zu überholen. Außerdem würde das Änderungen in der Art und Weise erfordern, wie die US-Luftfahrtbehörde FAA (Federal Aviation Administration) die Startlizenzierung überwacht.
Neues Ministerium könnte alles vereinfachen
Jedoch plant Trump eine neue US-Kommission für Effizienz , das Doge (Department of Government Efficiency) - auch wenn es kein eigenständiges Ministerium sein wird. Gemeinsam mit dem früheren republikanischen Präsidentschaftsbewerber Vivek Ramaswamy wird Musk die Führung der Behörde übernehmen. Sie soll die Ausgaben der Regierung prüfen und Strukturreformen vorantreiben . Dafür wird die Doge mit dem Amt für Verwaltung und Haushalt zusammenarbeiten.
Auf der Investorenveranstaltung drückte Shotwell ihre Hoffnung aus, dass Musks neue Rolle die Vorschriften in allen Branchen neu erfinden und verbessern werde. Sie würde mehr als die Hälfte ihrer Zeit mit der Arbeit an regulatorischen Angelegenheiten aufwenden und forderte eine Vereinfachung der Startregeln.
"Technologie ist einfach. Physik ist einfach. Die Menschen sind hart. Und die Leute von den Regulierern sind die Schwierigsten" , sagte Shotwell. Einen Tag zuvor, am 14. November 2024, hatte die FAA mitgeteilt, dass sie einen Plan zur Analyse und Aktualisierung einer Startlizenzregel ausarbeite. Damit kommt sie den Raumfahrtunternehmen entgegen.
Laut FAA-Beamten wird die Behörde sicherstellen, dass die Starts in einer Weise durchgeführt werden, die Umweltvorschriften entsprechen und sicher sind. Sprecher von SpaceX plädierten bereits dafür, dass das National Space Council des Weißen Hauses - ein Forum für die Gestaltung der Raumfahrtpolitik - nicht mehr benötigt werde. Musk wird in der nächsten Trump-Amtszeit eine wichtige Rolle in der Raumfahrtpolitik einnehmen. Ob er dabei objektiv bleiben wird, ist abzuwarten.
Aufbruch zum Mond und Mars
Trump verkündete bereits während seiner ersten Amtszeit, dass er die nächsten Amerikaner auf der Mondoberfläche sehen wolle - und das am Ende seiner zweiten Legislaturperiode . Da kam es ihm nur zugute, dass Biden den letzten Wahlkampf gewann. Die Unterbrechung der Regierungszeit kann Trump ein tatsächliches Monument setzen. Neben dem Mond ermutigt er Musk zudem, eine Marsmission zu starten.
"Ich mag es nicht, zu campen, und ich denke, es wird noch lange dauern, bis der Mars schön genug ist" , sagte Shotwell auf der Veranstaltung. Sie würde den Mars Musk überlassen. Sie sei am meisten daran interessiert, den Mond zu besuchen.



