Spaceliner: Raketenflugzeug soll in 1,5 Stunden nach Australien fliegen
Mit Hyperschallgeschwindigkeit nach Australien gleiten: Das DLR entwickelt ein Raketenflugzeug für Interkontinentalflüge. Es soll Australien in rund 90 Minuten erreichen. Bis das Flugzeug einsatzbereit ist, wird es aber noch einige Jahrzehnte dauern.

90 Minuten von Europa nach Australien - das soll ein Hyperschallflieger ermöglichen, an dem Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bremen arbeiten. Spaceliner heißt das Flugzeug, das Mitte des Jahrhunderts Passagiere in kurzer Zeit von einem Kontinent auf einen anderen transportieren soll.
Der Spaceliner sei als schnelles interkontinentales Transportmittel gedacht, sagte Martin Sippel, Leiter der Abteilung Systemanalyse Raumtransport (SART) beim DLR, im Gespräch mit Golem.de. Er soll die Strecke von Europa nach Australien in etwa anderthalb Stunden absolvieren. Ein Flug nach San Francisco oder nach Schanghai würde etwa eine Stunde dauern.
Das Konzept, das im Rahmen des europäischen Forschungsprojektes Future High-Altitude High Speed Transport 20XX (Fast20XX) entwickelt wird, ähnelt dem des Spaceshuttles: Wie die im vergangenen Jahr stillgelegten US-Raumfähren soll auch der Spaceliner senkrecht von einer Rampe aus starten und waagerecht auf einer Landebahn aufsetzen.
Wasserstoff und Sauerstoff
Der Spaceliner soll etwa 66 Meter lang sein, seine Deltaflügel werden an der breitesten Stelle eine Spannweite von 33 Metern haben. Angetrieben wird er von zwei eigenen Raketentriebwerken. Zum Start wird er zudem mit einem Zusatztriebwerk ausgestattet, das nach dem Ausbrennen abgetrennt wird. Es hat Flügel und gleitet zur Erde zurück, ist also wiederverwendbar. Wie das Spaceshuttle soll auch der Spaceliner mit Wasserstoff und Sauerstoff fliegen.
Für ein solches Projekt müsse eine eigene Infrastruktur eingerichtet werden, sagt Sippel: Für den Start werden Raketenstartplätze gebraucht. Diese müssten auch in einem größeren Abstand zu bewohntem Gebiet errichtet werden, da die Raketentriebwerke lauter sind als normale Strahltriebwerke. Der Startplatz müsse zudem so gelegen sein, dass sich die Flugbahn nicht über bewohntem Gebiet befinde.
Eigene Passagierkapsel
Die rund 50 Passagiere haben zuvor in einer eigenen Kapsel Platz genommen. Vorteil des modularen Konzepts: Die Passagiere steigen wie in ein konventionelles Flugzeug ein. Erst dann wird die Kapsel in die Senkrechte gedreht und in den Spaceliner gehoben. Zudem dient es der Sicherheit: In einem Notfall kann die Kapsel zudem abgesprengt werden.
Etwa acht Minuten braucht das Raketenflugzeug, um in eine Höhe von 65 bis 70 Kilometern aufzusteigen. Die Beschleunigung werde bei etwa 2,5 g liegen. Das sei in einem bequemen Sitz ohne weiteres auszuhalten. "Im Prinzip ist das machbar. Jede Achterbahn ist extremer", sagt Sippel augenzwinkernd - zumal die Kraft anders als bei dem Fahrgeschäft ja nur in eine Richtung wirkt.
Gleitflug mit Hyperschall
Dann werden die Triebwerke abgeschaltet. Den Rest der Strecke absolviert der Spaceliner dann im Gleitflug mit Hyperschallgeschwindigkeit. Der Überschallknall werde wegen der großen Flughöhe ein deutlich geringeres Problem darstellen als etwa bei der Concorde.
Landen könnte der Spaceliner prinzipiell auf einem herkömmlichen Flugplatz. Allerdings könnte es schwierig sein, den Gleiter in den Betrieb zu integrieren, so dass ein eigener Landeplatz wahrscheinlicher sei. Allerdings ist das alles noch Zukunftsmusik: Sippel schätzt, dass noch mindestens 30 bis 35 Jahre vergehen werden, bis der Spaceliner fliegen wird.
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hochprofitable deals und aktionfusionen werden bestimmt nicht über nicht abhörsichere...
ja, das ist auch das ziel des ganzen. als passagierjets dann günstiger subventionierbar...
so ein airbus alu-vogel zerreist sich in beim ersten zünden der hyperschalltriebwerke...
Eigentlich nicht, das papierlose Büro gibt es nach wie vor nicht, dank der...