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Space-IX: DE-CIX arbeitet am ersten Internetknoten für den Orbit

Space-IX soll ein Internetknoten für das Weltall werden. Der DE-CIX -Betreiber hat mit Golem über seine Zusammenarbeit mit dem DLR gesprochen.
/ Achim Sawall
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DE-CIX-Chef Ivo Ivanov will Netzknoten in den Orbit bringen. (Bild: DE-CIX)
DE-CIX-Chef Ivo Ivanov will Netzknoten in den Orbit bringen. Bild: DE-CIX

Der DE-CIX forscht mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) daran, den Datenverkehr zwischen LEO-Satelliten und Bodenstationen weiter zu optimieren. Mit Space-IX baue DE-CIX bereits am ersten Internetknoten für den Orbit, sagte Ivo Ivanov, Chief Executive Officer bei DE-CIX, im Gespräch mit Golem.

"Als Teil des Ofelias-Projekts der Europäischen Weltraumorganisation zielt die Arbeit bis Juli 2026 darauf ab, Protokolle, Algorithmen und Verfahren zu entwickeln, die die Netzauslastung intelligent steuern und somit Probleme durch wetterbedingte Abschattungen reduzieren" , erklärte Ivanov.

Doch es gebe noch einige physikalische Hürden zu überwinden: Seien die Flugkörper wie im Projekt nicht per Funk, sondern über Laser verbunden, erlaube das zwar höhere Bandbreiten und schnellere Informationsflüsse, aber zugleich seien optische Übertragungen anfälliger für atmosphärische Störungen: Nebel, Wolken und Regen bremsten die Signale aus, räumte Ivanov ein.

Der Markt sei riesig: Laut der Unternehmens- und Technologieberatung Deloitte soll die LEO-Wirtschaft im Jahr 2035 rund 312 Milliarden US-Dollar wert sein.

KI-Rechenzentren schon bald im Erdorbit

Erste Experimente mit Satelliten zeigen laut Ivanov, wie KI bereits im Orbit Daten analysieren kann. Künftige Weltraum-Rechenzentren könnten sich über Solarenergie versorgen und durch die extrem niedrigen Temperaturen im Weltraum gekühlt werden.

Die Vorteile: deutlich geringere Betriebskosten als am Boden und neue Perspektiven für energieintensive KI-Modelle. "So sieht eine Machbarkeitsstudie im Auftrag der Europäischen Union KI-Rechenzentren schon bald im Erdorbit. Bis 2050 soll 1 GW Kapazität verfügbar sein. Was das Marktpotenzial betrifft, so gehen die Autoren von Thales Alenia Space von mehreren Milliarden Euro bis 2050 aus" , sagte Ivanov.

Mit dem Space-IX baue DE-CIX bereits am ersten Internetknoten für den Orbit. Denn überall dort, wo Netze entstünden, werde Interconnection und Peering folgen. Das Zusammenschalten von LEO-Satelliten sei dabei nur der erste Schritt.

"Der Space-IX wird die Bedürfnisse von Nutzern, Applikationen und Netzbetreibern erfüllen, die sich im Weltall untereinander und mit terrestrischen Inhalten, Clouds und Anwendungen verbinden möchten" , betonte der Manager. "Zwar sind erste intelligent zusammengeschaltete Satelliten nur ein kleiner Schritt für die Menschen, aber ein gewaltiger Sprung für die digitale Infrastruktur, die die Menschheit auf ihrem Weg in den Kosmos braucht."


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