Soziale Medien: Wohlfühlaktivismus statt Debattenkultur
Internationale Protestbewegungen nutzen das Internet nur selten für inhaltliche Debatten. Stattdessen gehe es in den Diskussionen meist um organisatorische Aspekte vor Ort - und darum, sich mit einem Like besser zu fühlen.

Protestbewegungen nutzen das Internet kaum für länderübergreifende politische Debatten. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler der Universität Hildesheim in einer Studie, die die Rolle sozialer Medien während der weltweiten Finanzkrise untersucht hat. Die Protestbewegungen von 2011 wie etwa Occupy seien vorschnell als neues Phänomen globalen Aktivismus betrachtet worden, sagte die Politologin Marianne Kneuer. "Tatsächlich waren die Beiträge im Netz deutlich weniger transnational ausgerichtet als vermutet."
Auf den untersuchten Facebook- und Twitter-Seiten dominierten Kneuer zufolge organisatorische Aspekte - meist mit lokalem Bezug. Zwar gebe es auch eine Reihe sehr aktiver Nutzer, dabei handle es sich aber nur um eine kleine Gruppe von Menschen.
Stattdessen seien oft "Wohlfühlaktivisten" vorzufinden, die das Gefühl haben, Einfluss auszuüben, ohne mehr zu tun, als einer Facebook-Gruppe beizutreten. "Der Like-Button bei Facebook lädt dazu ein, sich vom Sofa oder Schreibtisch aus mit einem Klick an einer sozialen Bewegung zu beteiligen. So entsteht eine gefühlte Partizipation, die gleichwohl keine oder kaum Wirkung entfaltet", so die Studie.
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