SQS als Qualitätsiegel?
Ob es sich bei Youngs Bestrebungen tatsächlich um ein neues Format handelt oder nur um ein Qualitätssiegel, ist bisher noch offen. Möglich wäre beispielsweise, dass "SQS" nur bestimmte Merkmale einer Aufnahme herausstellen soll, wie es auch bei "THX" für Kinos ist. Auch bei THX handelt es sich nicht um ein Tonformat, wie oft fälschlich angenommen wird, sondern nur um Vorschriften, die beispielsweise bestimmte Funktionen in Verstärkern und die Bauform von Lautsprechern betreffen. Sie sollen für eine definiert hohe Wiedergabequalität sorgen.
Neil Young steht mit der Sehnsucht nach besserem Klang auch in der Musikbranche nicht alleine da. Produziert wird heute mit Abtastraten von bis zu 192 Kilohertz und Auflösungen von 24 Bit, was weit über den Möglichkeiten einer CD liegt, die mit 44,1 Kilohertz und 16 Bit auskommen muss. Mit 192/24 bieten auch einige digitale Musikvertriebe wie das deutsche Hiresaudio Dateien in Studioqualität an. Bei größeren Musikstores wie iTunes ist jedoch meist mit 256-KBit-AAC Schluss - vor allem, weil die Rechteinhaber nur selten ihre Masteraufnahmen für Downloads freigeben.
Nur unkomprimierte Formate reichen nicht aus
Selbst wenn aktuelle iPods das Format Apple Lossless beherrschen und andere Player ebenfalls unkomprimierte Formate wie Flac, so bleibt das Problem der hohen Auflösung und Abtastrate. Die Wandler fast aller für Konsumenten gedachten Musikspieler können mit den besseren Formaten nichts anfangen. Auch für die unter Hi-Fi-Fans schon verbreiteten Hires-Formate gibt es nur wenige und teure dedizierte Abspielgeräte. Eine breite Initiative quer durch Inhalte- und Geräteanbieter könnte hierbei für Bewegung sorgen, um mehr Konsumenten die originale Qualität der Aufnahme zugänglich zu machen.
Einen wichtigen Mitstreiter hat Neil Young übrigens schon nach ersten Gesprächen über besseren Klang verloren: Der Musiker traf sich im Herbst 2011 kurz vor dessen Tod mit Steve Jobs. Die beiden, so der Rolling Stone, dachten dabei über ein iPod-ähnliches Gerät nach, das rund 30 Musikalben in Studioqualität enthalten sollte. Jobs' Motivation beschreibt Neil Young so: "Steve Jobs war ein Pionier der digitalen Musik. Aber wenn er nach Hause kam, hat er sich Schallplatten angehört."
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Soundqualität: Neil Young will den Hires-iPod für das 21. Jahrhundert |
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Dein Ohrenarzt mit einem Hörtest wohl auch. Mach doch mal einen Blindtest mit 100...
nunja ... es gab auch schon vor 20 jahren schlecht gemischte produktionen, schlechte...
Was bitte ist digitale Musik? Du hörst Musik die analog auf einer Vinyl Scheibe...
Ja ist sie, aber es bräuchte eigentlich keine neuen "Standards" oder ähnliches. Endlich...