Sony: Playstation 5 hört in Multiplayerspielen mit

Im Gamepad der Playstation 5 befindet sich ein Mikrofon - und das könnte noch für den ein oder anderen peinlichen Moment sorgen. Offenbar werden damit nämlich auch Gespräche übertragen, wenn die Anwender noch gar nicht damit rechnen, etwa in der Lobby eines Multiplayerspiels.
Das hat der Journalist Chandler Wood auf Twitter(öffnet im neuen Fenster) geschrieben, nachdem erst selbst erst zu spät gemerkt hat, dass er ungewollt ein Gespräch mit seiner Freundin für andere Spieler hörbar gemacht hatte, während er auf den Start eines Matches gewartet hatte.
Eigentlich lässt sich die Übertragung von Audiosignalen per Druck auf einen Schalter am Gamepad problemlos ausschalten. Allerdings kann man das leicht vergessen, weil der Schalter erst dann leuchtet, wenn das Mikro deaktiviert ist. Intuitiv wäre es genau andersherum - also so, dass das Signal dann zu sehen ist, wenn andere mithören können.
Das Mikrofon ist zum Chatten mit anderen Spielern in Multiplayerpartien gedacht. Sony hatte bereits bei früherer Gelegenheit gesagt, dass immer die letzten fünf Minuten von aufgenommen Gesprächen im lokalen Speicher hinterlegt werden - das kann nur durch den Verzicht auf einen Sprachchat verhindert werden, also durch das Sperren des Mikrofons.

Die aufgenommenen Daten sind laut Sony dazu gedacht, im Falle von Belästigungen oder Beleidigungen einen Beleg für den Kundendienst von Sony zu haben. Betroffene Spieler sollen insgesamt 40 Sekunden des Materials auswählen und direkt über die PS5 an Sony schicken können.
Davon können die Nutzer 20 Sekunden selbst auswählen, dazu kommen laut dem Blogbeitrag weitere 10 Sekunden davor und danach. Der Kundendienst soll mit diesen Aufnahmen beispielsweise Entscheidungen über die Sperre von toxischen Teilnehmern treffen können, wie das in sozialen Netzwerken schon länger üblich ist.
In den USA und in Japan ist die Playstation 5 seit dem 12. November 2020 erhältlich. In Europa erscheint die Konsole am 19. November 2020 in zwei Versionen: Neben der Standardausgabe für rund 500 Euro gibt es eine ebenso schnelle, aber laufwerklose Digital Edition für rund 400 Euro.



