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Sony-FAQ: Playstation 4 ohne DLNA und MP3, aber leiser

In einer umfangreichen FAQ hat Sony viele Fragen zu Funktionen der PS4 beantwortet. Insbesondere bei Medien im Heimnetz kann die neue Konsole weniger als die Playstation 3, Sony empfiehlt stattdessen die hauseigenen Cloud-Dienste.
/ Nico Ernst
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Die Rückseite der PS4 mit großen Luftauslässen (Bild: Sony)
Die Rückseite der PS4 mit großen Luftauslässen Bild: Sony

In einem sehr ausführlichen Blogbeitrag(öffnet im neuen Fenster) mit dem Titel: "Playstation 4: The ultimate FAQ" hat Sony viele Fragen zur neuen Konsole zusammengefasst, zu denen es seit der Ankündigung noch keine Antworten gab. Zu den Themen Heimvernetzung, Umgang mit eigenen Mediendateien und der Hardware der PS4 selbst gibt es dazu teils sehr deutliche Antworten.

Wie schon bei der PS3 können Anwender die ab Werk eingebaute 500-GByte-Festplatte selbst wechseln. Das 2,5-Zoll-Laufwerk, ein von Notebooks bekannter Formfaktor, darf aber höchstens 9,5 Millimeter dick sein, auch das entspricht der am meisten verbreiteten Bauform. Zur Geschwindigkeit sagt Sony, dass die Festplatte mit 5.400 Umdrehungen pro Minute arbeiten muss. Vermutlich ist das eine Sicherheitsbeschränkung wegen der Stromversorgung, 7.200-rpm-Laufwerke benötigen in der Regel mehr Energie als die langsameren Varianten.

Zur Kapazität des Laufwerks macht Sony keine Angaben, es muss aber mindestens 160 GByte groß sein. Damit ist davon auszugehen, dass auch aktuelle Festplatten mit bis zu 1,5 TByte in der PS4 laufen. Die 2,5-Zoll-Platten mit 2 TByte gibt es bisher nur mit mehr als 9,5 Millimetern Dicke.

Eine große Festplatte ist auch empfehlenswert, weil Sony klarstellt, dass Disc-basierte Spiele grundsätzlich eine Installation erfordern. Manche davon sollen aber auch schon während des Kopierens auf die Festplatte gestartet werden können. Die Installation soll Ladezeiten verringern. Externe Geräte wie USB-Festplatten zur Erweiterung des Systemspeicherplatzes unterstützt die PS4 laut der FAQ nicht.

Bei den Multimediafunktionen beherrscht die PS4 vieles nicht, was die PS3 schon konnte. Die frühere Sony-Konsole war vor allem in den ersten Jahren auch als Abspielgerät für Fotos, Musik und Videos beliebt, bevor günstige Mediaplayer und inzwischen auch Smart-TVs diese Funktionen beherrschten.

Music Unlimited statt eigener MP3-Sammlung

Die PS4 hingegen könne nicht einmal MP3 Dateien abspielen, schreibt Sony. Daher gibt es auch nicht die von der PS3 bekannten Visualisierungsfunktionen. Die Playstation 3 konnte beispielsweise auf einem USB-Stick gespeicherte Fotos mit einem schönen Ken-Burns-Effekt(öffnet im neuen Fenster) vorführen, während MP3-Dateien von der internen Festplatte der PS3 abgespielt wurden. Diese sehr einfach zu startende Diashow wird die PS4 nun wohl nicht mehr beherrschen. Beim Musikstreaming verweist Sony ausdrücklich auf den hauseigenen und mit allen Funktionen kostenpflichtigen Cloud-Service namens Music Unlimited.

Videos soll man sich nach Sonys Willen vor allem über das ähnliche Video Unlimited zugänglich machen. Daher beherrscht die PS4 auch kein DLNA, manchmal auch als UPnP bekannt. Wörtlich heißt es: "Das PS4-System unterstützt nicht die Funktion als Client für einen Medienserver." Mit der neuen Konsole also die Filmsammlung von einem NAS mit DLNA-Server zu nutzen, die Fotos aus einem Smartphone abzurufen oder auf die Festplatte eines Sat-Receivers zuzugreifen - alles inzwischen alltägliche Funktionen -, ist nicht möglich. Nahezu jedes moderne und vernetzte Gerät beherrscht heute DLNA.

Aufgezeichnete Gameplay-Videos nur per Facebook teilen

Ob die PS4 zumindest als DLNA-Server dienen kann, erwähnt Sony nicht. Sinnvoll wäre das für die automatisch im Hintergrund aufgezeichneten Videos von Spielen, die man über den Share-Knopf des Controllers online zugänglich machen kann. Darauf hoffen, die Videos auch im eigenen Netz ohne Umweg über die Cloud zu teilen, darf man aber wohl nicht. Sony sagt bisher nur, dass die Videos über Facebook zugänglich gemacht werden können. Livestreams, also das Zuschauen beim Spielen für Freunde, wird es auch über die Dienste Twitch und Ustream geben, bei Twitch können auch Aufzeichnungen archiviert werden.

Eines soll die PS4 aber auf jeden Fall besser machen als alle Vorgängermodelle der PS3: "Das Kühlsystem der PS4 ist für die Nutzung im Wohnzimmer optimiert und im Allgemeinen viel leiser als das der PS3" schreibt Sony. Einen gut belüfteten Aufstellungsort braucht die Konsole aber weiterhin, betont Sony.

Wegen der gegenüber der PS3 entfernten Funktionen haben sich in sozialen Netzen bereits zahlreiche Nutzer beschwert. Der Chef von Sony Spielestudios, Shuhei Yoshida, reagierte darauf mit einem Tweet(öffnet im neuen Fenster) , in dem er angab, man werde das Feedback "in Erwägung ziehen" . Yoshida erwähnte dabei ausdrücklich DLNA und MP3, offenbar vermissen viele potenzielle Käufer der Playstation 4 insbesondere diese Funktionen.


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