Sonos-Lautsprecher: Deutsche Kunden müssen weiter auf Google Assistant warten
Sonos hat Neuigkeiten zur Integration von Google Assistant auf seinen Alexa-fähigen Lautsprechern bekanntgegeben. Demnach werden deutsche Kunden wohl noch weitere Monate darauf warten müssen, zunächst erhalten nur US-Kunden ein Update.

Das Warten geht für deutsche Sonos-Kunden weiter: Die vor eineinhalb Jahren angekündigte Integration des Google Assistant in Alexa-Lautsprecher von Sonos wird noch dauern - zumindest für alle Sonos-Besitzer außerhalb der USA. Sonos gab anlässlich der Veröffentlichung aktueller Geschäftszahlen (PDF-Link) bekannt, den Google Assistant bis zum 17. Mai 2019 in den USA als Software-Update bereitzustellen. In anderen Ländern soll die Integration in den kommenden Monaten folgen. Einen näheren Zeitplan nannte Sonos nicht. Möglicherweise wird es nächste Woche neue Informationen dazu geben.
Anfang des Jahres hatte Sonos ausgewählten Journalisten den Google Assistant auf den eigenen smarten Lautsprechern vorgeführt. Der Google Assistant wird für die Modelle One und die Beam-Soundbar angeboten, die beide Mikrofone haben und direkt auf Zuruf mit Alexa gesteuert werden können. Eine erwartete parallele Nutzung beider digitaler Assistenten war zumindest Anfang des Jahres nicht geplant - und es gibt erstmals funktionale Einschränkungen bei einem Google-Assistant-Lautsprecher. Beides schmälert den Komfort erheblich.
Es wäre reizvoll, einen smarten Lautsprecher zu besitzen, auf dem sich beide digitale Assistenten parallel nutzen ließen. Eigentlich könnte der Google Assistant parallel zu Alexa verwendet werden, denn die digitalen Assistenten nutzen beide unterschiedliche Aktivierungswörter. Es ist derzeit nicht bekannt, ob Sonos sich besonnen hat und doch mit einer Parallelnutzung starten wird.
Sonos sieht Probleme bei Parallelnutzung
Bei der Vorführung des Google Assistant anlässlich der CES 2019 war es so, dass der Nutzer sich in den Einstellungen der Sonos-App entscheiden musste, welchen der beiden digitalen Assistenten er nutzen wollte. Somit steht entweder Alexa oder Google Assistant zur Sprachsteuerung bereit.
Diese Beschränkung wird damit begründet, dass es für Anwender verwirrend sein könne, wenn beide digitalen Assistenten parallel liefen. Wer etwa einen Timer oder Wecker mit Alexa gestellt hat, muss wieder Alexa nutzen, um diesen auszustellen. Mit Google Assistant ginge das nicht, das gilt umgekehrt genauso. Sonos hat Sorge, dass Nutzer sich nicht erinnern, mit welchem der beiden digitalen Assistenten sie einen Wecker oder Timer gestellt haben.
Dieses Problem hätte auch durch spezielle Anpassungen gelöst werden können, indem etwa der Sonos-Nutzer festlegt, dass immer nur einer der beiden Assistenten für Timer, Alarme und Ähnliches zuständig ist. So könnten die beiden Assistenten für alle übrigen Aufgaben parallel verwendet werden.
Parallele Nutzung mit zweitem Gerät doch möglich
Denn ganz werden solche Probleme von Sonos nicht ausgeschlossen: Wer mehrere Sonos-Lautsprecher - etwa zwei One-Modelle - besitzt, kann auf jedem einen anderen digitalen Assistenten nutzen. Damit treten die genannten Probleme genauso wieder auf, wenn sich beide Lautsprecher im gleichen Raum oder in benachbarten Räumen befinden. Dann muss sich der Nutzer nämlich ebenfalls merken, mit welchem digitalen Assistenten auf einem der beiden Lautsprecher ein Timer gestellt wurde.
Die Sonos-Lautsprecher werden die ersten Google-Assistant-Lautsprecher sein, die nicht den vollen Funktionsumfang des digitalen Assistenten erhalten. Google Cast wird nur begrenzt zur Verfügung stehen. Zwar kann ein Chromecast auf Zuruf von einem Sonos-Lautsprecher mit der Stimme gesteuert werden, aber die Multiroom-Funktionen werden nicht unterstützt. Es wird also nicht möglich sein, Sonos-Lautsprecher zusammen mit anderen Google-Assistant-Lautsprechern in einer Musikgruppe anzusprechen.
Nicht alle Funktionen des Google Assistant nutzbar
Sonos wird damit der bisher einzige Anbieter von Google-Assistant-Lautsprechern, mit denen keine Multiroom-Einrichtung mit anderen Google-Assistant-Lautsprechern möglich sein wird. Das ist bedauerlich, denn mit Airplay 2 lassen sich Sonos-Lautsprecher mit anderen Geräten verbinden. Diese Möglichkeit über Google Cast hätte das Sonos-System aufgewertet.
Offen ist noch, ob Google Cast zumindest genutzt wird, um von einem Android-Gerät Inhalte unabhängig vom Sonos-Ökosystem auf dem Lautsprecher abspielen zu können. Dann ließen sich etwa Youtube-Inhalte auf einem Sonos-Lautsprecher abspielen, was derzeit nur mit Apple-Geräten über Airplay 2 funktioniert, weil Sonos keine Bluetooth-Zuspielung anbietet.
Ältere Sonos-Lautsprecher erhalten Google-Assistant-Anbindung
Wenn Sonos den Google Assistant für seine Lautsprecher freischaltet, werden sich auch mikrofonlose Modelle durch Zubehör mit der Stimme steuern lassen. Denn ein zusätzlicher Google-Assistant-Lautsprecher kann mit anderen Sonos-Lautsprechern verbunden werden. Dann kann etwa ein Google Home Mini für die Sprachsteuerung der damit verbundenen Sonos-Lautsprecher verwendet werden.
Eine Google-Assistant-Integration wurde für den One-Lautsprecher erstmals im Herbst 2017 angekündigt und sollte eigentlich im vergangenen Jahr erscheinen. Ende 2018 gab Sonos bekannt, dass die Google-Assistant-Integration doch erst im Jahr 2019 kommen werde. Seit November 2018 läuft ein Betatest für ausgewählte Sonos-Kunden.
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