Zum Hauptinhalt Zur Navigation

Sonnensystem: Nasa testet die Jupitermission Europa Clipper

Im Oktober 2024 soll der Europa Clipper der Nasa aufbrechen, um auf dem Jupitermond nach Leben zu suchen. Bis dahin wird die Raumsonde getestet und zusammengebaut.
/ Patrick Klapetz
3 Kommentare News folgen (öffnet im neuen Fenster)
Eine Illustration der Raumsonde Europa Clipper am Jupitermond Europa (Bild: NASA/ Jet Propulsion Laboratory-Caltech)
Eine Illustration der Raumsonde Europa Clipper am Jupitermond Europa Bild: NASA/ Jet Propulsion Laboratory-Caltech

In einem Jahr soll der Europa Clipper zum namensgebenden Jupitermond aufbrechen. Laut der englischsprachigen Medienseite Arstechnica(öffnet im neuen Fenster) ist es die teuerste robotische Raumfahrtmission in der Geschichte der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa. Mit der fünf Milliarden US-Dollar teuren Mission will die Nasa herausfinden, ob sich unter der eisbedeckten Oberfläche des Mondes Leben befinden könnte.

Am 10. Oktober 2024 wird sich das 21-tägige Startfenster für die Mission öffnen, die im April 2030 am Jupiter ankommen soll. Dort soll sie etwa 50-mal an Europa vorbeifliegen und sich seiner eisigen Oberfläche bis auf 25 Kilometer annähern.

Der Himmelskörper ist etwas kleiner als der Erdmond und gilt dank seines flüssigen Ozeans unter einem Eispanzer als einer der vielversprechendsten Kandidaten für Leben im Sonnensystem. Erst vor Kurzem konnte dank der Daten des Weltraumteleskops James Webb auf Europa Kohlenstoff nachgewisen werden.

Ursprünglich sah der Plan vor, dass Europa Clipper mit dem Space Launch System - der Mega-Mondrakete SLS - ins Weltall aufbrechen sollte. Jedoch befürchteten Mitarbeiter der Nasa, dass die Raumsonde durch die starken Vibrationen der Feststofftriebwerke beschädigt werden könnte. Aus diesem Grund entschied man sich bei der Raumfahrtbehörde für die Trägerrakete Falcon Heavy des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX. Diese Entscheidung spart zudem fast zwei Milliarden US-Dollar ein.

Der Europa Clipper wird getestet, bevor er in einem Jahr ins Weltall aufbricht

Die Raumsonde sei vor Kurzem erst "auf Herz und Nieren geprüft" worden, erklärte Jordan Evans gegenüber Arstechnica. Er ist der Teamleiter der Raumfahrtmission Europa Clipper. Während der Tests habe man erfolgreich die "Flugbahnkorrekturmanöver simuliert sowie den Eintritt in den Jupiterorbit und Vorbeiflüge an Europa mit allen Instrumenten, die mit der Flughardware und -software arbeiten" .

In diesem Oktober soll die Raumsonde in einer Kammer noch Schall ausgesetzt werden, um die akustische Umgebung beim Start der Rakete zu simulieren. Mit Vibrations- und Schocktests will das Team herausfinden, wie das Raumfahrzeug auf die Erschütterungen eines Raketenflugs reagiert, gefolgt von einem elektromagnetischen Kompatibilitätstest. Der soll zeigen, ob die Elektronik an Bord der Raumsonde wie vorgesehen zusammenarbeitet.

Ende 2023 soll noch ein Temperaturtest in einer thermischen Vakuumkammer erfolgen, in der die extremen Temperaturschwankungen des Weltraums nachgestellt werden. Weitere Simulationen sollen zeigen, ob Europa Clipper Störungen, die während seiner Mission auftreten könnten, erkennen, diagnostizieren und sich dagegen schützen kann.

Nach dem 2024 anstehenden Transport nach Cape Canaveral in Florida werden die Solaranlagen an dem Raumfahrzeug angebracht. Außerdem werden die Antennen für das Radarinstrument der Mission auf den ausfahrbaren Solarpanels montiert. Dieses Radarpaket soll die Dicke des Eisschildes von Europa messen und die innere Struktur der Eiskruste untersuchen - wobei es möglicherweise Taschen mit flüssigem Wasser finden könnte, die die Oberfläche mit dem darunterliegenden Ozean verbinden.

Der Europa Clipper soll 2030 in die Umlaufbahn des Jupiters einschwenken - ungefähr ein Jahr vor der Juice-Mission der europäische Raumfahrtbehörde Esa , die Anfang 2023 startete.


Relevante Themen